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Sehnsucht London. Schafft es Aubameyang doch noch zu Arsenal?

© Kirchner/dpa

Update

Stürmerkarussel beim BVB: Kommt Anthony Modeste für Pierre-Emerick Aubameyang?

Borussia Dortmund und der FC Arsenal sind sich im Aubameyang-Poker wohl einig. Dessen Nachfolger könnte Modeste heißen - weil ein anderer Stürmer nicht zum BVB will.

Der Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund zum FC Arsenal scheint besiegelt. Offenbar haben beide Klubs nach tagelangen Verhandlungen eine Einigung über die Höhe der Ablöse erzielt. Wie der britische Sender BBC und Sky Sports News berichten, soll der BVB umgerechnet rund 68 Millionen Euro für den 28 Jahre alten Torjäger kassieren. Deutsche Medien gehen dagegen von einem Erlös zwischen 63 und 65 Millionen Euro aus. Der Fußball-Bundesligist wollte den Stand der Verhandlungen am Montag nicht kommentieren. Seit 2013 hatte Aubameyang in 213 Pflichtspielen für den BVB beachtliche 141 Tore erzielt.

Dass im Gegenzug Arsenal-Stürmer Olivier Giroud auf Leihbasis zum BVB wechselt, erscheint unwahrscheinlich. Dem Vernehmen nach hat sich der Franzose aus privaten Gründen für einen Verbleib in London entschieden und wird mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht. Deshalb zieht der Revierclub laut „Ruhr Nachrichten“ und „Kicker“ einen Transfer des ehemaligen Kölner Angreifers Anthony Modeste in Erwägung, der beim chinesischen Club Tianjin Quanjian unzufrieden sein soll.

Im Zirkus Borussia Dortmund gibt es derzeit kaum etwas, was es nicht gibt. Die neueste artistische Darbietung: Pierre-Emerick Aubameyang durfte gegen den SC Freiburg tatsächlich von Beginn an in die Manege, dabei ist der Torjäger aus Gabun gedanklich schon lange in London. Die ganze Aufregung, die täglichen Wasserstandsmeldungen, das alles geht Michael Zorc gehörig auf die Nerven: Die Berichterstattung komme ihm langsam vor, „als wären wir die Lindenstraße“, sagte der Sportdirektor des BVB. „So, als ob ständig etwas passiert. Aber Aubameyang hat in den vergangenen zehn Tagen hervorragend trainiert.“

So einfach, wie es Zorc suggerieren wollte, liegen die Dinge nicht. Bevor am Mittwoch die Wechselperiode endet, wird es mit Sicherheit noch die eine oder andere Wendung geben. „Entweder werden unsere Forderungen erfüllt oder er bleibt bis zum Sommer hier.“ Wohl auch aus taktischen Gründen verwies Zorc auf ein mögliches Szenario, in dem Aubemeyang wieder in das eigene Team integriert werden soll. „Das ist mit der Familie kommuniziert und das akzeptieren auch alle“, sagte er bei Sky.

Roman Bürki kritisiert die eigenen Fans

Man kann trefflich darüber diskutieren, ob Aubameyang gegen Freiburg von Beginn an ran durfte, um dem FC Arsenal noch einmal zu signalisieren, dass der BVB ihn nicht zwangsläufig veräußern muss. Oder weil er die einzige torgefährliche Fachkraft der Dortmunder ist. Wahrscheinlich war es eine Melange aus beidem.

Trotzdem fand die Maßnahme von Trainer Peter Stöger keinen ungeteilten Beifall. Auch wenn er sich Mühe gab, konnte Nuri Sahin seine Kritik kaum zurückhalten: „Der Trainer trifft die Personalentscheidungen, das haben wir Spieler zu akzeptieren.“ Stöger sagte: „Ich will das nicht auf diesen Nebenschauplatz reduzieren. Auba hat schon bessere Tage gehabt, aber es ist in der momentanen Situation auch nicht ganz einfach für ihn.“

Das ist es auch für den BVB insgesamt nicht, der im Heimspiel gegen Freiburg mit dem 2:2 sogar noch zufrieden sein musste. Die Stimmung ist nicht nur schlecht, weil das ständige Theater um Aubameyang alle nervt, sondern auch, weil die Ergebnisse nicht stimmen. Der BVB ist sich auch im neuen Jahr ein Rätsel, und nach dem Abpfiff nahm sich Torhüter Roman Bürki auch noch die Fans auf den Sitzplätzen vor: „Die Zuschauer auf der West- und der Osttribüne gehen ins Stadion, schauen, was ist, und pfeifen ihre Mannschaft aus. Diese Leute haben keine Ahnung von Fußball. Die sollen lieber zu Hause bleiben.“

Zorc widersprach dem vehement. Er war erkennbar verärgert über die Aussage Bürkis: „Ich empfehle unseren Profis, sich das Spiel noch mal via TV anzugucken. Dann müssen sie aufpassen, dass sie dabei nicht selbst pfeifen.“ (mit dpa)

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