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Sport: Sturm und Drang war gestern

Mit Zweckfußball spielt Mainz 0:0 in Nürnberg

Nürnberg - Vermutlich gab es ein paar Zuschauer, die das Gefühl beschlich, für diesen Kick hätten sie zu viel Eintrittsgeld bezahlt. „Wir haben sehr nüchtern statt ungezügelt nach vorne gespielt“, sagte Thomas Tuchel, der Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz nach dem Abpfiff. Das sah nicht toll aus, aber sichert den Mainzern gegen den 1. FC Nürnberg beim 0:0 immerhin einen Punkt, im Stadion des Gegners bei dessen Klasse gar nicht mal so schlecht. Es geht ja für beide Teams um einen Platz in der Euro League. Und im Moment besetzt Mainz diesen Platz. „Der Punkt ist absolut verdient. Damit können wir gut leben“, sagte also Tuchel.

Offiziell redet er noch nicht von der Euro League, doch das ist nur Wortspielerei. „Dass wir Platz fünf verteidigen wollen, versteht sich von selbst“, sagte Tuchel, „von den restlichen neun Punkten wollen wir so viele wie mögliche holen“. Und Manager Christian Heidel erklärte: „Wir wollen nicht bei 49 Punkten aufhören.“

Der Abschied von Sturm- und Drang-Fußball tat den Mainzern gut und bekam den Gastgebern überhaupt nicht. „Dass sie so defensiv spielen, hat uns überrascht“, räumte Nürnbergs Profi Jens Hegeler ein. Die Franken waren mit der kompakten und taktisch disziplinierten Spielweise des Gegners völlig überfordert, zumal die bisher mit Recht gepriesene Kreativzentrale mit Mehmet Ekici und dem später eingewechselten Ilkay Gündogan ineffektiv war.

Die Nürnberger hatten nur eine Torchance, als Ekici einen Freistoß an den linken Außenpfosten des Mainzer Tors setzte. Gleich drei gute Möglichkeiten hatte dagegen Mainz, die beste vergab André Schürle. „Wir hatten einen Matchball, um Nürnberg endgültig auf Distanz zu halten. Aber man muss nicht gleich den ersten Matchball verwandeln, um zu gewinnen“, sagte Tuchel. dpa

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