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Sport: Szabo rennt: in München geht es um 250.000 Dollar

Mit einer Körpergröße von 1,58 m und einem Gewicht von 42 Kilogramm zählt Gabriela Szabo zu den kleinsten und leichtesten Athletinnen im Leichtathletik-Grand-Prix-Zirkus. Doch heute spricht vieles dafür, dass sie beim Grand-Prix-Finale im Münchner Olympiastadion in anderer Hinsicht schwerer wird als alle anderen - schwer reich nämlich.

Mit einer Körpergröße von 1,58 m und einem Gewicht von 42 Kilogramm zählt Gabriela Szabo zu den kleinsten und leichtesten Athletinnen im Leichtathletik-Grand-Prix-Zirkus. Doch heute spricht vieles dafür, dass sie beim Grand-Prix-Finale im Münchner Olympiastadion in anderer Hinsicht schwerer wird als alle anderen - schwer reich nämlich. Nachdem die Rumänin am vorigen Dienstag beim Istaf den IAAF-Golden-League-Jackpot geknackt und sich dadurch mit Wilson Kipketer (Dänemark) die Prämie von einer Million Dollar geteilt hatte, folgt nur vier Tage später der zweite ganz große Zahltag des Jahres im zweiten deutschen Olympiastadion. Falls sich Gabriela Szabo heute auch den Gesamtsieg in der IAAF-Grand-Prix-Serie sichert, ist sie auf einen Schlag um eine weitere Viertelmillion Dollar reicher.

Würde man dann die Prämien für den WM-Triumph in Sevilla, den Doppelsieg bei den globalen Hallentitelkämpfen im März und die Einzelsieg-Gelder bei den sieben Golden-League-Meetings hinzurechnen, käme die Läuferin auf eine Summe von rund einer Million Dollar.

Nur zwei Läuferinnen können Gabriela Szabo heute ihren Prämien-Rekord theoretisch noch vermasseln. Im 3000-m-Rennen trifft die erst 23-jährige Mittel- und Langstreckenläuferin einmal mehr auf die Marokkanerin Zhara Ouaziz, die nicht nur bei der WM, sondern unter anderem auch beim Golden-League-Finale am Dienstag Platz zwei hinter Szabo belegt hatte. Es spricht wenig dafür, dass sich an dieser Rangfolge zum Saisonende etwas ändern wird, auch wenn Gabriela Szabo angesichts der allgemein erwarteten Fortsetzung der Siegesserie sagt: "I am not a robot."

Ein Roboter ist auch Maria Mutolo nicht. Die 800-m-Läuferin aus Mosambique führt vor dem Finale in München die Gesamt-Grand-Prix-Liste mit 84 Punkten gemeinsam mit Szabo an. Doch Mutola gewann in Berlin zuletzt nur hauchdünn. Sollten beide Läuferinnen heute siegen, würde mit Hilfe einer Punktetabelle die jeweilige Leistung bewertet, die dann über den Gesamtsieg und einen Prämienunterschied von 100 000 Dollar entscheidet. Aber auch hier hat Gabriela Szabo die besseren Karten, da ihr Rennen nach dem 800-m-Lauf gestartet wird. Manager Jos Hermens kann seiner Läuferin also sofort mitteilen, welche Zeit für sie erforderlich ist.

Eine Genugtuung für den verpassten Golden-League-Triumph könnte es in München für den 3000-m-Hindernisläufer Bernard Barmasai geben. Der Keniaer geht als Spitzenreiter der Gesamt-Grand-Prix-Wertung ins Rennen. Leistet er sich jedoch wie in Berlin oder bei der WM eine Niederlage, können ihn andere Athleten im Kampf um die ganz große Prämie noch abfangen. Allen voran der griechische Speerwerfer Kostas Gatsioudis, vielleicht auch 800-m-Läufer Wilson Kipketer und Stabhochspringer Maksim Tarasow (Russland). Doch nicht nur für die Gesamt-Grand-Prix-Sieger gibt es in München viel Geld zu verdienen. Insgesamt schüttet der Internationale Leichtathletik-Verband 3,388 Millionen Dollar an Prämien aus. Für einen Grand-Prix-Disziplinsieg gibt es immerhin 50 000 Dollar, für Platz zwei noch 30 000 und Rang drei 20 000 Dollar. Daran werden auch einige deutsche Athleten partizipieren. Siegchancen haben neben der führenden Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss (Neubrandenburg) vor allem die Diskuswerfer Jürgen Schult (Schwerin) und Lars Riedel (Chemnitz) sowie eventuell auch Speerwerfer Raymond Hecht (Magdeburg).

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