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Sport: Tausend Mal ist nichts passiert

Schalke 04 verzweifelt an Bielefelds Torhüter

Gelsenkirchen - Dass ein Torhüter die meisten Ballkontakte seiner Mannschaft hat, kommt in der Fußball-Bundesliga selten vor. Und ist deshalb mehr als eine Randnotiz. Die Statistik des 0:0 zwischen Schalke 04 und Arminia Bielefeld spricht Bände. Sie dokumentiert einerseits die große Überlegenheit der Schalker, die sich bei 75 Prozent Ballbesitz viele klare Torchancen erspielten, aber auch, dass Schlussmann Dennis Eilhoff (54 Ballkontakte) der am meisten beschäftigte Bielefelder war. Fast ununterbrochen stand der 26 Jahre alte Torwart im Brennpunkt – und rettete den Ostwestfalen mit zahlreichen Klasseparaden einen verdienten Punkt. „Die Schalker haben mich richtig schön warm geschossen. Irgendwann habe ich aber wirklich fest daran geglaubt, dass kein Ball mehr reingeht“, sagte Eilhoff nach seiner bisher stärksten Partie für die Arminia.

„Überragend, wie alle gegen den Ball gearbeitet haben. Die zehn Spieler, die am Ende auf dem Platz standen, haben sich mit allen erdenklichen Körperteilen gewehrt“, meinte Eilhoff, der besonders nach der Gelb-Roten Karte für Jonas Kamper nach einer Stunde in der Veltins-Arena Schwerarbeit leisten musste. Nach der schwachen Leistung gegen Wolfsburg freute sich Bielefelds Trainer Michael Frontzeck über die Reaktion seiner Elf: „Ich bin sehr froh. Das war ein ganz wichtiger Punkt. Erst recht, weil wir am Dienstag schon wieder ein ganz schweres Spiel gegen Cottbus haben, das wir mit aller Macht gewinnen wollen.“

Während die Bielefelder zufrieden die Heimreise antraten, suchten die Schalker nach Gründen für den Rückschlag. Nur 45 Stunden nach dem stark herausgespielten 3:1-Sieg im Uefa-Cup gegen Paris St. Germain machte sich schon wieder Ernüchterung breit. Der Kontakt zur Spitze ist nach vier Bundesliga-Spielen ohne Sieg und nur drei von zwölf möglichen Punkten erst einmal abgerissen. Sorge bereitet vor allem die erneut katastrophale Chancenauswertung. „Wir haben tausend Mal aufs Tor geschossen, aber der Ball ging einfach nicht rein“, sagte Marcelo Bordon enttäuscht.

Jermaine Jones verliert dennoch nicht Mut und Zuversicht. „Wir dürfen nicht verzweifeln“, riet er, sah aber auch ein: „Wir brauchen jetzt mal einen Dreier.“ Auf der Gegenseite hätten Kamper und Wichniarek sogar fast einen der wenigen Konter erfolgreich abgeschlossen. „Im Fußball geht es um das Tore-Verhindern – das haben wir gut gemacht. Aber das Toreschießen – das haben wir nicht geschafft“, sagte Trainer Fred Rutten, der dennoch die Beharrlichkeit und Moral seiner Elf lobte. Für Manager Andreas Müller war es dagegen schlicht und einfach nur „das falsche Ergebnis“. dpa

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