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Tennis: Fedcup-Team besiegt Kroatien

Die deutschen Tennis-Damen haben im Fedcup den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit abgewendet. Das Team von Barbara Rittner gewann in Fürth die Erstrunden-Partie in der Weltgruppe II gegen Kroatien.

Fürth - Anna-Lena Grönefeld hat beim Fedcup ein glänzendes Comeback auf der Tennis-Bühne gefeiert. Die 21 Jahre alte Nordhornerin führte das junge und neu formierte deutsche Nationalteam nach ihrer siebenwöchigen Pause im Erstrunden-Spiel der Weltgruppe II in Fürth zum Sieg gegen Kroatien. "Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagte Teamchefin Barbara Rittner. "Man hat gespürt, dass wir ein Team sind. Ich freue mich wahnsinnig für die Anna-Lena. Vor allem die Art und Weise, wie sie sich präsentiert hat, hat mir gefallen."

Nachdem ihre Nummer eins am Samstag bereits mit einem Dreisatz-Erfolg gegen Ivana Lisjak die Auftaktniederlage von Sandra Klösel gegen Jelena Kostanic-Tosic ausgebügelt hatte, setzte sie sich auch am Sonntag in Fürth im Duell der Top-Spielerinnen gegen Kostanic-Tosic mit 6:4, 6:3 durch. "Das war mit Sicherheit mein bestes Spiel in diesem Jahr, ja sogar seit sehr langer Zeit", sagte Grönefeld. Für den entscheidenden dritten Punkt sorgte Tatjana Malek durch ein 6:2, 6:3 gegen Lisjak. Das abschließende Doppel gewann die 19-Jährige mit ihrer gleichaltrigen Freundin Andrea Petkovic 6:3, 6:7 (7:9), 6:3 gegen Kostanic-Tosic/Sanja Ancic und sicherte damit den 4:1-Sieg.

Durch den Erfolg hat das Team des Deutschen Tennis Bundes (DTB) die Abstiegs-Playoffs zur Europa/Afrika-Zone vermieden. Stattdessen kämpft das DTB-Team nun am 14./15. Juli um den Aufstieg in die Erste Liga. In der Relegationspartie könnten unter anderem China, Spanien oder Japan die Gegner sein. Die Partien werden am kommenden Mittwoch in London ausgelost. Im Halbfinale stehen nach den Begegnungen vom Wochenende Russland, Frankreich und Titelverteidiger Italien sowie die USA oder Belgien. "Momentan gehören wir nicht zur ersten Weltliga", hatte Rittner aber zuletzt immer wieder betont.

Grönefeld tankt Selbstvertrauen

Doch für das Selbstvertrauen der Mannschaft um Grönefeld, Malek & Co. dürfte das Umgehen der Abstiegs-Playoffs ein wichtiges Zwischenziel sein. "Diese Woche hätte nicht besser laufen können", sagte Grönefeld. "Das gibt mir Selbstvertrauen für die kommenden Wochen." Dann wird die in der Weltrangliste auf Position 45 abgerutschte Nordhornerin mit ihrem neuen Trainer Dirk Dier auf die WTA-Tour zurückkehren und die Turniere in Warschau, Berlin, Rom, Istanbul und Paris bestreiten. "Es ist ein super Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Grönefeld, die sich nach dem enttäuschenden Jahresauftakt zuletzt eine Auszeit genommen hatte.

Doch fast noch wichtiger als die Ergebnisse war das Auftreten der Nordhornerin. So locker und entspannt hatte man die früher oft sehr verbissen und von ihrem ehemaligen Trainer Rafael Font de Mora häufig abgeschirmte Grönefeld lange nicht gesehen. Selbst auf die erneut auftretenden Fragen nach ihrem Gewicht fand sie eine charmante Antwort. "Ach, das ist ja mal eine ganz neue Frage", entgegnete sie. "So schlank, wie ich mal war, werde ich wohl nicht wieder, aber ein bisschen was muss noch runter. Und eigentlich habe ich keine Lust mehr, darüber zu sprechen." (Von Wolfgang Müller, dpa)

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