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Nadal

© AFP

Tennis: Nadal denkt schon ans Halbfinale

Deutschland ist im Daviscup gegen Spanien nur Außenseiter. Spaniens Top-Spieler Rafael Nadal ist sich seiner Sache sehr sicher.

Ein wenig müde wirkt Rafael Nadal noch, als er mit David Ferrer am Mittwochmittag seine erste echte Trainingseinheit in Bremen beginnt. Um beide Knie hat der Spanier dickes weißes Tapeband gewickelt, inzwischen ein fast schon alltäglicher Anblick beim Weltranglistenzweiten. Sein Körper zollt seinem extrem kräftezehrenden Spiel immer öfter Tribut, und viel Zeit zum Erholen blieb Nadal auch vor dem Daviscup-Duell mit dem deutschen Team nicht. Erst am Dienstagnachmittag war der 21-Jährige in der Hansestadt aus Miami eingetroffen. Dort hatte Nadal im Finale des Masters-Turniers eine deutliche Niederlage gegen den Russen Nikolaj Dawidenko kassiert.

„Er hat einfach überragend gespielt, ich konnte absolut nichts machen“, sagt Nadal rückblickend und schüttelt den Kopf. Schon nach den ersten Minuten seiner Trainingseinheit zerschlägt sich allerdings die Hoffnung der deutschen Mannschaft, dass die herbe Pleite das spanische Kraftpaket verunsichert haben könnte und er zudem ein wenig ausgelaugt in Bremen antreten würde. Die weiße Baseballmütze hat Nadal nun verkehrt herum gedreht, das scheint sein Zeichen zum Angriff zu sein. Er jagt seinen spanischen Teamkollegen an der Grundlinie so lange hin und her, bis dieser in gespielter Frustration laut aufschreit und seinen Schläger in die Luft wirft. Nadal lacht viel während der Übungsstunde, immer wieder tauscht er sich intensiv mit seinem Onkel Toni Nadal aus, der ihn auch während der Daviscup-Woche mitbetreut.

„Wir haben ein sehr komplettes Team“, sagt Nadal voller Vertrauen und denkt dabei schon weiter als nur an das Viertelfinale gegen Deutschland: „Wir haben alle Chancen, dass wir ins Halbfinale kommen und dann zuhause spielen.“ Damit nimmt Nadal schon vorweg, dass die USA die Franzosen in deren Viertelfinale bezwingen werden. Es solle nicht respektlos klingen, fügt Nadal hinzu. Respekt habe er vor der deutschen Mannschaft, wie auch seine Teamkollegen. Doch sie seien sich ihrer individuellen Qualitäten eben sehr sicher. In Zahlen lässt sich das so belegen: Mit Nadal und Ferrer treten die Nummer zwei und fünf der Weltrangliste für Spanien an, die durch Feliciano Lopez und Fernando Verdasco als Top-40-Spieler und eingespieltes Doppel perfekt ergänzt werden. Zudem zählen sie auch zu Nadals engsten Freunden. Für den beim Daviscup oft gepriesenen Teamgeist ist somit gesorgt.

Dieser ist beim Gastgeber zumindest angekratzt, dazu hat Teamchef Patrik Kühnen keinen Top-Ten-Spieler in seinen Reihen. Zuletzt verlor Nicolas Kiefer in Miami sein erstes Duell mit Nadal. „Es ist immer schön, vor dem Daviscup so einen Sieg auf dem Konto zu haben“, sagt Nadal mit breitem Grinsen. „Es wird auswärts nicht leicht für uns, aber wir können eigentlich jeden schlagen.“

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