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Tischtennis-Profi Dimitrij Owtcharow bestreitet vehement, bewusst gedopt zu haben. Mit Hilfe einer Haaranalyse will er seine Unschuld beweisen

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Update

Tischtennis-Profi unter Dopingverdacht: Owtscharow hofft auf Haaranalyse

Der unter Dopingverdacht stehende Tischtennis-Profi Dimitrij Owtscharow beteuert weiter seine Unschuld. Eine Haaranalyse soll dem 22-Jährigen bei der Beweisführung helfen.

Mit Hilfe einer Haaranalyse will der unter Dopingverdacht geratene Tischtennis-Profi Dimitrij Owtscharow seine Unschuld beweisen. "Das ist ein Mittel, das wir in Erwägung ziehen. Ich sammele verschiedene Bausteine. Mein Ziel ist, es nicht zur Eröffnung eines Disziplinarverfahrens kommen zu lassen", erklärte Owtscharows Rechtsanwalt Michael Lehner am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Sein Mandant ist nach einer positiven A-Probe vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) vorläufig suspendiert.

Owtscharow hat inzwischen über den DTTB die Öffnung der B-Probe beantragt. Die Untersuchung soll in den nächsten Tagen im Labor von Professor Wilhelm Schänzer am Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln vorgenommen werden. Owtscharow oder sein Vertreter haben das Recht, bei der Öffnung dabei zu sein. Der vierfache Team-Europameister war bei einer Kontrolle am 23. August in seinem Wohnort Hameln positiv auf die verbotene Substanz Clenbuterol getestet worden.

Das Mittel wird zur Behandlung von Asthma eingesetzt, dient verbotenerweise zur Kälbermast, kann aber auch den Muskelaufbau verbessern. Owtscharow bestreitet vehement, bewusst gedopt zu haben. Nach seiner Auffassung könnte die Substanz während der China Open bei einer Fleischmahlzeit in seinen Körper gelangt sein. "Clenbuterol wird in China als Tiermastmittel eingesetzt", betonte Rechtsanwalt Lehner. Eine Haaranalyse könnte einen Indiz liefern, ob jemand über einen längeren Zeitraum Clenbuterol zu sich genommen hat.

"Der Athlet muss nachweisen, dass er unschuldig ist. Ich muss den Sachverhalt so darlegen, dass nachvollziehbar ist, so kann es auch gewesen sein", erläuterte Lehner seine Verteidigungsstrategie. Selbst wenn die B-Probe das positive Ergebnis der A-Probe bestätigt - was der Fall sein dürfte, wenn dem Labor kein Messfehler unterlaufen ist - hofft der in Doping-Prozessen sehr erfahrene Rechtsanwalt, dass Owtscharow nicht für zwei Jahre gesperrt wird.

Eine solche Strafe - die Regelsperre bei einem Doping-Erstverstoß - könnte das "Disziplinarorgan Anti-Doping" des DTTB aussprechen.

Zuvor hat der Weltranglisten-13. aber noch die Möglichkeit, bei einer Anhörung seine Sicht der Dinge der DTTB-Führung darzustellen. "Der DTTB hat dann zwei Möglichkeiten: Entweder leitet er das Verfahren ein oder die Anhörung ergibt, dass kein Verschulden festgestellt werden kann. Dann wird der Fall eingestellt und die Suspendierung aufgehoben", erklärte DTTB-Leistungssportreferent Rainer Kruschel, zuständig beim Verband für den Anti-Doping-Kampf. (dpa)

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