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Sebastian Albrecht soll am Freitagabend gegen Straubing im Tor der Eisbären stehen.

© M. Nathan

Torwarttalent Sebastian Albrecht: Mut zur Jugend

Sebastian Albrecht hat kaum Erfahrung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), gegen Straubing darf er am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof trotzdem für die Eisbären spielen.

Von Katrin Schulze

Berlin - Nicht, dass noch jemand auf dumme Gedanken kommt. „Ich wechsle den Torwart nicht, weil der Gegner Straubing heißt“, stellt Don Jackson gleich mal klar. Nein, natürlich wollen die Eisbären und ihr Trainer den Tabellenzehnten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bloß nicht unterschätzen, vielmehr habe es sich Sebastian Albrecht laut Coach Jackson verdient, endlich das Tor des Berliner Klubs zu hüten. Gegen die Straubing Tigers (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) wird das Talent am Freitag erstmals von Beginn an in der DEL antreten.

Die Freude darüber ist bei dem jungen Mann kaum zu übersehen. Einen Puck nach dem anderen knallt ihm Torwarttrainer Sylvain Rodrigue bei der morgendlichen Trainingseinheit der Eisbären am Donnerstag aufs Tor – klack, klack, klack, klack, klack. Als Albrecht die Eisfläche nach der Sonderschicht verlässt und plötzlich alle nur auf ihn warten, um Fotos zu knipsen und Fragen loszuwerden, kann der 20 Jahre alte Bursche gar nicht aufhören zu grinsen. „Ich habe selbst nicht damit gerechnet, dass ich zum Einsatz komme“, sagt er dann, „aber es ist das Beste, vor den eigenen Fans aufzulaufen.“ Aufgeregt sei er deswegen „nicht wirklich“. Erstaunlich, immerhin hat Albrecht bislang nicht mal ein Vorbereitungsspiel für sein Team bestritten. Lediglich 17 Minuten durfte er bei der Auswärtspartie in Ingolstadt ran – als die Eisbären schon hoffnungslos zurücklagen.

Nun aber, da drei Begegnungen binnen fünf Tagen vor den Berlinern liegen, ist es an der Zeit, Stammtorwart Rob Zepp „eine Pause zu geben“ wie Jackson findet. Und weil der zweite Goalie Kevin Nastiuk sich noch mit einer Verletzung herumplagt, vertraut der Trainer mit Sebastian Albrecht eben dem Ersatz vom Ersatz – das ist mutig, aber gleichzeitig auch logisch. Denn der Mann mit dem verschmitzten Grinsen ist ein Kind des Klubs. Er wuchs in Hohenschönhausen auf und hat alle Mannschaften des ortsansässigen Eishockeyvereins durchlaufen. Vor allem jedoch tritt Albrecht „kontrollierter“ als zuletzt auf, sagt Torwartcoach Rodrigue. „Er hat sich so stark verbessert“, dass es für ein komplettes Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse reicht. Auch wenn es erst mal „nur“ gegen die kleinen Straubinger geht. Katrin Schulze

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