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Sport: Tour de France: Die Favoriten erholen sich

Auf dem Weg aus den Pyrenäen konnte sich der Spitzenreiter Lance Armstrong am Dienstag bei der Tour de France ungestört in seinem Gelben Trikot sonnen. Die Konkurrenz, auch der Deutsche Jan Ullrich, hielt auf der 11.

Auf dem Weg aus den Pyrenäen konnte sich der Spitzenreiter Lance Armstrong am Dienstag bei der Tour de France ungestört in seinem Gelben Trikot sonnen. Die Konkurrenz, auch der Deutsche Jan Ullrich, hielt auf der 11. Etappe von Bagneres-de-Bigorre nach Revel still. Erik Dekker feierte im Ziel nach 218,5 Kilometern seinen zweiten Etappensieg nach dem Erfolg von Villeneuve-sur-Lot. Der Holländer hatte sich zusammen mit dem Kolumbianer Santiago Botero schon nach 14 km vom Hauptfeld abgesetzt und ließ ihm im Schlussspurt keine Chance.

Im Gesamtklassement brachte die letzte Etappe vor dem ersten Tour-Ruhetag am heutigen Mittwoch keine Veränderungen. Armstrong liegt nach seiner Gala-Vorstellung von Hautacam weiter 4:14 Minuten vor Ullrich. Erik Zabel (Unna) verteidigte sein Grünes Trikot ohne Mühe. Er gewann den Sprint des ersten Teils des Hauptfeldes 5:05 Minuten nach Dekker. Zu den Gratulanten bei der Übergabe des Trikots gehörte Frankreichs Premierminister Lionel Jospin, der die Etappe als Gast hautnah in einem Begleitwagen verfolgt hatte.

"Ich hoffe noch auf einen Etappensieg - vielleicht im Tour-Finale auf den Champs-Elysees, aber die Tour ist in diesem Jahr sehr schwierig für mich", sagte Zabel, der ankündigte: "Lance Armstrong ist ein großer Champion und hat am Montag alle beeindruckt. Aber in der nächsten Woche wollen wir mit einer kleinen Taktik noch einmal etwas versuchen".

Dekker hatte sich schon an der ersten Steigung des Tages auf die 517 Meter Cote de Mauvezin daran erinnert, dass er vor der Pyrenäen-Etappe am Montag das Bergtrikot getragen hatte. Der Etappensieger von Villeneuve-sur-Lot attackierte nach 14 km mit dem Kolumbianer. Ihr Vorsprung wuchs schnell, auch weil die Topfahrer im Feld nach den enormen Anstrengungen des Vortages keine große Lust verspürten, schon wieder mit voller Kraft zu fahren.

Das US-Postal-Team Armstrongs riss sich an der Spitze des Feldes kein Bein aus, und die Konkurrenz hielt sich bis 20 km vor dem Ziel an das Tempo-Diktat dieser Mannschaft. Dann ging das Banesto-Team an die Spitze. Die spanische Equipe wollte in der Mannschaftswertung einen zu großen Vorsprung gegenüber der lokalen Konkurrenz von Kelme (Botero) verhindern. Dadurch zersplitterte sich das Hauptfeld zehn Kilometer vor dem Ziel in mehrere Teile. Ullrich (Rang 23) rollte direkt neben Armstrong (24) über die Ziellinie.

Zabels fünfter Sieg in Reihenfolge im Punkte-Klassement in Paris erscheint ebenso sicher wie der zweite Erfolg Armstrongs nach 1999. In den Zwischensprints sammelte der gebürtige Berliner am Dienstag weiter fleißig Punkte, während sein Verfolger Marcel Wüst Schwierigkeiten hatte, überhaupt das Tempo des Feldes zu halten. Der Kölner laboriert noch immer an einer Angina. Der Vortag mit Regen und Temperaturen um drei Grad war alles andere als die richtige Therapie. In Hautacam war er mit 38 Minuten Rückstand auf Otxoa noch knapp im Zeitlimit geblieben.

Dekker gehört seit dem Tour-Start zu den aktivsten Fahrern im Feld. Der Holländer schaffte einen bemerkenswerten Tour-Rekord: Nach elf Etappen war er über 600 km alleine oder in Ausreißergruppen unterwegs. Bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr in Italien allerdings war der 29-Jährige vor den Titelkämpfen auf der Straße in Verona wegen eines erhöhten Blutwertes nicht zugelassen worden.

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