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Um Reifenbreite. Mark Cavendish (in Weiß) fährt vor Marcel Kittel (r.) über die Ziellinie.

© AFP

Tour de France: Marcel Kittel verpasst zweiten Etappensieg knapp

Wieder ist Mark Cavendish etwas schneller als Marcel Kittel. Für den Deutschen und seine Sprinterkollegen war es das damit erst einmal bei dieser Tour.

Marcel Kittel hat erneut gegen Sprinterkönig Mark Cavendish den Kürzeren gezogen und bei der 103. Tour de France seinen zweiten Etappensieg knapp verpasst. Der Ex-Weltmeister aus Großbritannien feierte am Donnerstag in Montauban bereits seinen dritten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt und verwies den Erfurter Kittel hauchdünn auf Rang zwei.

Der 28 Jahre alte Thüringer, der vor zwei Tagen in Limoges gewonnen hatte, schien nach 190,5 Kilometern auf der Zielgerade etwas zu früh an die Spitze gefahren zu sein. Cavendish passierte ihn auf den letzten Metern und feierte seinen insgesamt 29. Tagessieg beim größten Radrennen der Welt. Als Zugabe gab es das Grüne Trikot des erfolgreichsten Punktesammlers.

Der Data-Dimension-Kapitän nutzte damit die letzte Sprint-Chance, bevor die Tour ins Hochgebirge einbiegt. Am Freitag steht die erste von drei Pyrenäen-Etappen auf dem Programm. Gut möglich, dass sich Cavendish vorzeitig von der Tour verabschiedet, um sich in Ruhe auf die olympischen Bahnrennen in Rio vorzubereiten. Nach seinem Lauf in Frankreich peilt er an der Copacabana Gold an.

Der geschlagene Kittel zeigte sich als fairer Verlierer. „Cavendish hat das super gemacht und verdient gewonnen. Es ist sehr schwer in diesem Jahr, Etappen zu gewinnen“, sagte Kittel atemlos im Ziel.

Ab Freitag geht es bei der Tour in die Berge

Greg Van Avermaet genoss den ersten Tag im Gelben Trikot, das er am Vortag in einem phänomenalen Solo erobert hatte. Es war eine Premiere für den 31-Jährigen. Auf der sechsten Etappe konnte der Belgier sein Trikot ohne Mühe verteidigen. Ab Freitag in den Pyrenäen sieht es für den Klassiker-Spezialisten nicht mehr so gut aus. „Das wird heute ein Feiertag für mich - die Pyrenäen sind zu hart“, hatte Van Avermaet am Start erklärt.

Auf jeden Fall hat er schon für einen Rekord gesorgt. Van Avermaet, der weiter 5:11 Minuten vor dem Franzosen Julien Alaphilippe liegt, ist der Tour-Spitzenreiter mit dem größten Vorsprung nach fünf Etappen seit 1949. Damals führte Jacques Marinelli mit 14:58 Minuten vor Vittorio Magni. Die Tour gewann der Franzose trotzdem nicht.

Das Bora-Argon-Team setzte seine Offensiv-Taktik fort. In fünf von sechs Etappen war der Zweitligist aus Raubling, zum dritten Mal in Folge dank einer Wildcard im Rennen, in Ausreißergruppen vertreten. Am Donnerstag hatte Jan Barta von der Teamleitung den Marschbefehl erhalten. Der Tscheche und der Japaner Yukiro Arashiro hatten früh einen Fluchtversuch gestartet und hielten den Verfolgern bis 22 Kilometer vor dem Ziel stand. Verfolgt hatte das Spektakel der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen als Ehrengast im Rennleiterwagen Nummer eins von Tour-Direktor Christian Prudhomme.

Die großen Favoriten auf den Toursieg, Vorjahressieger Chris Froome aus Großbritannien und Nairo Quintana aus Kolumbien, konnten ein letztes Mal ihre Kräfte etwas schonen. Sie kamen bei Temperaturen von mehr als 35 Grad zeitgleich mit dem Tagessieger ins Ziel. Ab Freitag müssen sie Farbe bekennen. (dpa)

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