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Sport: Tour de France: Wieder spurtet Dekker schneller - Der Belgier verweist Zabel erneut auf Platz zwei

"Marathon-Mann" Erik Dekker hat erneut den Traum von Erik Zabels achtem Tour-Etappensieg zerstört. Im Schlusspurt der 17.

"Marathon-Mann" Erik Dekker hat erneut den Traum von Erik Zabels achtem Tour-Etappensieg zerstört. Im Schlusspurt der 17. Etappe holte sich der Niederländer seinen dritten Tageserfolg bei der 87. Tour de France und verwies dabei den Telekom-Kapitän auf der Zielgerade auf den zweiten Platz. Auch ohne Tagessieg ist dem Weltcup-Spitzenreiter der fünfte Gewinn des Grünen Trikot am Sonntag auf den Champs-Elysees kaum noch zu nehmen, und auch Lance Armstrongs zweiter Tour-Gesamtsieg nach 1999 ist schwerlich zu gefährden. Bei Dekkers Spurtsieg auf dem Teilstück über 155 Kilometer von Evian-les-Bains bis zum Ziel am Olympischen Museeum in Lausanne vor Zabel und dem US-Meister Fred Rodriguez verteidigte Armstrong das Gelben Trikot.

Der Weltmeister von 1993, der als einziger Team-Kapitän noch über eine komplette Mannschaft im noch 130-köpfigen Fahrerfeld verfügt, hat weiter 5:37 Minuten Vorsprung vor Ullrich. Dahinter belegen die Spanier Joseba Beloki (6:38) und Roberto Heras (6:43) die Plätze vier und fünf. "Das ist das Beste, das man daraus machen konnte. So eine Etappe kann man nicht jeden Tag fahren, das ist schwerer als in den Bergen", erklärte Telekom-Profi Udo Bölts.

Einen Tag nach Jan Ullrichs Glanzvorstellung auf der letzten Alpenetappe war auch der gesamte Telekom-Express für Zabel beim Tour-Gastspiel in der Schweiz wieder unter Volldampf gerollt und hätte den Triumph fast geschafft. Doch der drei Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem Belgier Mario Aerts ließ sich seinen Triumph nicht mehr nehmen. Auf den letzten zwölf Kilometern auf dem Rundkurs in Lausanne war das komplette Peloton zusammen. "Wenn das Feld geschlossen bleibt, werden wir versuchen, für Zabel einen Schlusssprint hinzukriegen. Sollte es Ausreißer geben, werden wir nichts machen, weil das zu viel Krart kosten würde", hatte Telekom-Pressesprecher Olaf Ludwig vor dem Start gesagt. Am Mittwochmorgen war Ullrich wegen einer Dopingkontrolle bereits um kurz nach sieben Uhr aus dem Bett geholt worden. Alle 13 Dopingstests, wobei die ersten neun Fahrer der Gesamtwertung überprüft wurden, erbrachten negative Resultate.

Die letzten 15 Kilometer zum Auftakt der Etappe am Mittwochmittag auf französischen Gebiet war das Peloton bei hohem Tempo nahezu geschlossen zusammengeblieben. Nach dem Grenzübertritt in die Schweiz folgten zunächst viele hektische Aktionen, ehe Massimiliano Lelli das Heft in die Hand nahm und sich am Aufstieg zum 1445 m hohen Col de Mosses gemeinsam mit dem Franzosen Pascal Herve absetzte. Den Gipfel bei Kilometer 54 erreichten beide im Alleingang. Lelli fuhr allein mit acht Fahrern im Schlepptau weiter. Rund zehn Kilometer vor der Verpflegungszone wartete Lelli auf die nächste Gruppe, die dann die letzten 65 Kilometer mit knapp zwei Minuten Vorsprung in Angriff nahm. Im Hauptfeld wurde jedoch ständig vor allem von den Team US Postal und Telekom viel Tempo gemacht, wodurch die letzten Flüchtlinge 13 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden.

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