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Martin Jol

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Trainersuche: HSV will Martin Jol

Der Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat der Verpflichtung des niederländischen Trainers Martin Jol zugestimmt. Damit beendete das zwölfköpfige Gremium die 177-tägige Trainersuche für die Nachfolge von Huub Stevens, der zum PSV Eindhoven wechselt.

"Wir haben dem Paket nach guter Diskussion zugestimmt. Natürlich gab es viele Fragen, aber die Vorstellung hat uns überzeugt", sagte der Vorsitzende Horst Becker am Dienstagabend nach der vierstündigen Sitzung in der Nordbank-Arena. Der 52-jährige Jol soll nun einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschreiben, der ihn mit einem jährlichen Salär von zwei Millionen Euro zum bestbezahlten Coach der HSV-Geschichte macht. Bis Oktober trainierte er den englischen Erstligisten Tottenham Hotspur.

Nach der Anhörung des Vorstands um den Vorsitzenden Bernd Hoffmann entschied sich das mächtige Gremium, die hohen Gehaltsvorstellungen und Wünsche bezüglich der Co-Trainer abzusegnen. Jol will Zejlko Petrovic (42 Jahre, derzeit Chefcoach in Waalwijk) und seinen Bruder Cornelius Jol als Assistenten mitbringen. Das Gesamtpaket soll laut Medienberichten einen Gesamtumfang von sechs Millionen Euro haben. Stevens kassierte an der Elbe ein Jahresgehalt von 1,2 Millionen Euro - dafür wäre Jol, der in seiner Trainerlaufbahn bisher nur einen Titel holte (1997 Pokalsieger mit Roda Kerkrade), nicht zu haben gewesen.

Anderer Typ als Stevens

Der ehemalige Mittelfeldspieler, der neun Liga-Spiele für den FC Bayern München bestritt und hervorragend Deutsch spricht, macht derzeit in Spanien Urlaub und soll am Wochenanfang in der Hansestadt vorgestellt werden. Bis zum Samstag, wenn der Bundesliga-Fünfte im letzten Heimspiel gegen den Karlsruher SC um die erneute Teilnahme am UEFA-Cup kämpft, soll die Konzentration der zuletzt enttäuschenden Mannschaft nicht gestört werden.

Jol gilt wie Stevens als akribischer Fußball-Lehrer und legt größten Wert auf Disziplin. Schon bei Roda Kerkrade beerbte der zwei Jahre Jüngere den scheidenden Stevens, ein Jahrzehnt später wird er wiederum sein Nachfolger beim HSV. "In Kerkrade war er nicht sehr erfolgreich, ein Jahr nach dem Pokalsieg wurde er entlassen", sagt Stevens nicht gerade freundlich über seinen Landsmann. Im Umgang mit den Profis gilt der lebenslustige Familienmensch Jol als ein anderer Typ als Stevens.

Britta Körber[dpa]

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