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Hans Meyer

© dpa

Trainerwechsel: Nürnberg trennt sich von Hans Meyer

Der abstiegsbedrohte DFB-Pokalsieger 1. FC Nürnberg hat sich von Trainer Hans Meyer getrennt. Ein Nachfolger für den 65-Jährigen Meyer ist bereits gefunden.

"Club"-Manager Martin Bader gab die Trennung von Meyer am Montagabend bekannt. "Wir haben auf die sportliche Situation in den letzten Wochen und Monaten reagiert", sagte er. Der Beschluss zur Beurlaubung von Meyer wurde danach im Präsidium und im Aufsichtsrat einstimmig gefällt. Auch sein Assistent Jürgen Raab muss den deutschen Pokalsieger und Tabellen-16. verlassen.

Thomas von Heesen übernimmt den heiklen Job beim Club. "Wir haben ihn schon lange im Hinterkopf gehabt", meinte Präsident Michael A. Roth im Deutschen Sportfernsehen DSF. Nach eigener Aussage stand Roth schon vor Jahren mit dem ehemaligen Bielefelder Trainer in Kontakt. "Er hat Erfahrung im Abstiegskampf", sagte er über seinen neuen Angestellten. Laut dem Vereinschef wird der ehemalige Nationalspieler einen Vertrag bis 2009 erhalten.

Dritter Trainerwechsel der Saison

Meyer, der noch einen Vertrag für anderthalb Jahre hatte und mit einer hohen Abfindung rechnen darf, ist der dritte Trainer in dieser Bundesliga-Saison, der vorzeitig seinen Stuhl räumen musste: Energie Cottbus hatte zuvor Petrik Sander gegen Bojan Prasnikar ausgetauscht, Arminia Bielefeld hatte Ernst Middendorp durch Michael Frontzeck ersetzt.

Die Trennung vom Trainer-Oldie erfolgte zwei Tage nach dem 1:1 der Nürnberger gegen Hansa Rostock. Meyer saß am Samstag zum 75. Mal in einem Liga-Spiel beim FCN auf der Bank. Bereits in der Vorwoche hatte er nach der Niederlage zum Rückrunden-Auftakt in Karlsruhe erstmals öffentlich mit einem Ende seine Tätigkeit kokettiert.

Überraschende Entscheidung

Meyer hatte den Verein am 9. November 2005 übernommen, ihn vor dem Abstieg bewahrt und im vergangenen Jahr als Pokalsieger in den Uefa-Cup geführt. Auch am Sonntag soll schon über die Zukunft des ältesten Bundesliga-Trainers debattiert worden sein.

Trotz der sportlich schwierigen Situation kam die Beurlaubung von Meyer überraschend. Noch am Nachmittag hatte der Trainer gesagt: "Wenn ich selbst so empfinde und spüre, dass die Entscheidungsträger im Verein zu mir kein Vertrauen haben, dann werden wir die Reißleine ziehen. Momentan sehe ich diese Situation aber nicht gegeben." In dieser Woche müssen die Franken am Donnerstag im Uefa-Pokal bei Benfica Lissabon und zwei Tage später in der Bundesliga beim Tabellenzweiten Werder Bremen antreten. (küs/dpa)

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