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Jung, dynamisch, spielstark. Am Torabschluss will Valentino Lazaro (r.) aber noch einiges verbessern.

© Tim Rehbein/dpa

Trainingslager in Schladming: Valentino Lazaro ist Herthas kreatives Element

Nach anfänglichen Problemen hat sich der Österreicher bei Hertha BSC längst fest etabliert. Co-Trainer Rainer Widmayer hat trotzdem noch einen Wunsch an ihn.

Reisen in die Heimat sind im Regelfall mit kulinarischen Erwartungen verknüpft, nicht ohne Grund heißt es ja: Futtern wie bei Muttern. Auch Valentino Lazaro macht diesbezüglich keine Ausnahme. Vor seiner temporären Rückkehr nach Österreich hat sich der Mittelfeldspieler von Hertha BSC besonders auf eine Sache gefreut: die lokale Küche. Bislang hat ihm der Speiseplan im Schladminger Mannschaftshotel allerdings keinen großen Gefallen getan. „Wir kriegen hier nur Sportlernahrung, nix mit Schnitzel und Pommes“, sagt Lazaro und lacht. „Aber wenn wir uns richtig reinknien und gut arbeiten, dürfen wir am Ende der Woche vielleicht auch mal sündigen.“

Für den Moment stehen die Profis von Hertha BSC jedenfalls nicht in Verdacht, ihre Zeit in der Steiermark halbherzig zu verplempern, im Gegenteil; Coach Pal Dardai hat bisher noch nach jeder Einheit die Mentalität seines Teams gelobt. Auch Valentino Lazaro ist stets vorn dabei, wenn es darum geht, den Trainerstab zu überzeugen und seine Stärken einzubringen. „Ich will noch mehr Verantwortung übernehmen, in der Rückrunde ist es für mich gut gelaufen“, sagt der 22-Jährige vor seiner zweiten Bundesliga-Saison, „das ist das Niveau, das ich halten und steigern will.“

Für Lazaro schließt sich im Moment zumindest ein kleiner Kreis. Vor ziemlich genau einem Jahr – Hertha bog im Trainingslager in Schladming auf die Zielgerade ein – machten die Berliner die Verpflichtung des Grazers öffentlich; mit ihr verbunden waren allerdings nicht nur hohe Erwartungen, sondern auch eine gewisse Skepsis: Lazaro klagte über eine Außenbandverletzung, deren Ausmaß seinerzeit nicht hundertprozentig absehbar war. Deshalb weigerten sich die Berliner Verantwortlichen zunächst, die Katze im Sack zu kaufen und liehen den österreichischen Nationalspieler aus. Mittlerweile ist Lazaro mit seiner Technik, seiner Schnelligkeit und seinem Witz ein Element im Berliner Spiel, das kaum mehr wegzudenken und obendrein vertraglich gebunden ist. Nach seinem fünften Startelf-Einsatz der Saison 2017/18 hat längst eine Vertragsklausel gegriffen, durch die sich das Leihgeschäft in eine Festanstellung bis 2021 umwandelte. Die Ablösesumme soll bei etwa sechs Millionen Euro gelegen haben.

Lazaros Bilanz: Zwei Tore, sechs Vorlagen

Dass Lazaro dieses Geld wert ist, hat er in der abgelaufenen Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt – trotz einiger Startschwierigkeiten, die nicht zuletzt auf seine Verletzung und die weitestgehend verpasste Vorbereitung zurückzuführen waren. „Der Schritt nach Berlin war ein gewaltiger. Hertha ist meine erste Auslandsstation und ich habe immer davon geträumt, in der Bundesliga zu spielen“, sagt Lazaro, „aber am Anfang war es hart, die Umstellung war groß.“

Im Sommer 2018 zählt Lazaro längst zu den Etablierten im Berliner Kader. „Er ist ein kreativer Spieler, der beides gut kann: Fußball spielen und vorwärts verteidigen“, sagt Herthas Co-Trainer und Taktik-Beauftragter, Rainer Widmayer. „Valentino ist ein Pressing-Spieler, gut ausgebildet in Salzburg, der einem Gegner mit seinen Ideen weh tun und unsere Leute in Szene setzen kann“, ergänzt Widmayer. In einem wichtigen Bereich sieht Herthas Assistenz-Trainer allerdings noch Steigerungspotenzial beim Österreicher. „Ich würde mir wünschen, dass er noch häufiger den Abschluss sucht und mehr Tore erzielt“, sagt Widmayer, „so, wie er im ersten Jahr bei uns aufgetreten ist, hätte er sich das absolut verdient.“ In der abgelaufenen Saison kam Lazaro auf zwei Tore und sechs Vorlagen. In der neuen Saison dürfen es ruhig noch ein paar mehr werden. Lazaro sagt: „Es wäre schön, wenn meine Scorer-Werte im zweistelligen Bereich liegen.“

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