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Sport: Transfersystem-Reform: Versteckspiel in Brüssel

Die Diskussion über die Reform des Transfersystems im internationalen Fußball hat am Freitag bei der Europäischen Kommission in Brüssel den Status einer geheimen Kommandosache erhalten. Trotz der Wiederaufnahme der Verhandlungen an einem erst kurzfristig bestimmten und der Öffentlichkeit nicht bekannt gemachten Ort, war kein Durchbruch zu erkennen.

Die Diskussion über die Reform des Transfersystems im internationalen Fußball hat am Freitag bei der Europäischen Kommission in Brüssel den Status einer geheimen Kommandosache erhalten. Trotz der Wiederaufnahme der Verhandlungen an einem erst kurzfristig bestimmten und der Öffentlichkeit nicht bekannt gemachten Ort, war kein Durchbruch zu erkennen.

Haupthindernis auf dem Weg zu einer Einigung ist vor allem das von der internationalen Spielergewerkschaft Fifpro geforderte Recht für die Spieler auf einseitige Kündigung von Verträgen unabhängig von deren Restlaufzeit. Außerdem suchen die Streitparteien noch einen Kompromiss für Sanktionen im Falle vorzeitig gekündigter Verträge, wobei die EU-Kommission bereits Zustimmung für eine halbjährige Sperre signalisiert haben soll.

Die EU-Kommission sieht sich in der Rolle eines Schiedsrichters, nachdem die Spieler die Kommission eingeschaltet haben. "Ideal wäre eine Lösung, die sowohl die Stabilität von Verträgen als auch das Recht auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes beinhaltet", erklärte Sprecherin Amelia Torres von der Wettbewerbskommission. "Man kann noch nicht sagen, wie lange die Beteiligten zusammensitzen werden. Es sind schwierige Gespräche."

Das Treffen zwischen der Kommission sowie Spitzenfunktionären des Weltverbandes (Fifa), der Europäischen Fußball-Union (Uefa), der internationalen Spielervereinigung (Fifpro) und Sprechern der Vereine war am Freitagmorgen kurzfristig an einen unbekannten Ort verlegt worden. Ursprünglich war die Gesprächsrunde zwei Tage nach dem Gipfeltreffen zwischen EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sowie den Verbandspräsidenten Joseph Blatter (Fifa) und Lennart Johansson in Montis Amtssitz angesetzt worden.

Insider monierten bereits den Widerspruch zwischen der Geheimniskrämerei und der von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi (Italien) angestrebten Offenheit bei seiner Behörde. Tatsächlich kam das Meeting einem Versteckspiel gleich: Zahlreiche Journalisten und Kamerateams irrten durch das Kommissionsviertel von Gebäude zu Gebäude und erhielten immer wieder neue Adressen als Tagungsort genannt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gespräche längst begonnen.

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