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Sport: Trübsal in Grau-Rot

Bremen enttäuscht beim 1:1 in Wolfsburg

Wolfsburg - Früher gab es Heim- und Auswärtstrikots. Heute gibt es Heim-, Auswärts- und Eventtrikots. Letztere sind eigentlich besonderen Ereignissen vorbehalten, Spielen in der Champions League etwa. Umso erstaunlicher war es, dass Werder Bremen gestern beim VfL Wolfsburg im grau-roten Event-Dress auflief. Doch auch diese Verkleidung konnte aus einem sehr schwachen Bundesligaspiel keine Sternstunde des Fußballs machen. Obwohl Wolfsburg über zwei Drittel des Spiels in Unterzahl agierte, gelang den Bremern nur ein 1:1.

Zunächst hatte es allerdings gar nicht gut ausgesehen für Wolfsburg. „Am Anfang ging alles schief“, sagte Torwart Simon Jentzsch. Mit dem ersten Angriff waren die Bremer in Führung gegangen. Nelson Valdez hatte eine Verwirrung in der Wolfsburger Abwehr zum 1:0 genutzt. Nach einem Eckball gelang den Wolfsburgern durch Marian Hristov zwar nach 23 Minuten der Ausgleich. Mehr Aufmerksamkeit bekam allerdings eine Szene, die sich wenig später ereignete. Miroslav Klose war auf dem linken Flügel mit dem Ball unterwegs in den Strafraum, als Facundo Quiroga heranrauschte. Der Argentinier traf mit seiner Grätsche allerdings nicht den Ball, sondern die teuren Beine des Nationalspielers.

Schiedsrichter Helmut Fleischer reagierte auf dieses Foul mit der Roten Karte – eine harte, aber nachvollziehbare Entscheidung. Vielleicht war es genau die Situation, die eine Mannschaft im Abstiegskampf benötigt. „Der Platzverweis war kein Vorteil für uns“, sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs. „Danach ist das Publikum erst aufgewacht.“ Die 27 993 sahen nach der Roten Karte allerdings nicht nur einen kämpferischen VfL, sondern auch einen harmlosen Tabellendritten. Torwart Tim Wiese konnte dem Spiel nur eine einzige positive Seite abgewinnen, die nämlich, „dass Schalke auch nicht gewonnen hat“. Weil die Gelsenkirchener Werders Schwäche nicht zu nutzen vermochten, werden die Bremer ihre Eventtrikots in der nächsten Saison wohl wieder zum vorgesehen Anlass überstreifen dürfen – in der Champions League.

Steffen Hudemann

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