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Sport: Tschüss, bis zum nächsten Titel

Die Formel 1 macht Pause – was neben Weltmeister Schumacher an dieser Saison erwähnenswert war

Fahrer des Jahres: Michael Schumacher wurde zum siebten Mal Weltmeister und stellte mit 13 Saisonsiegen einen neuen Weltrekord auf. Bis zum Titelgewinn in Spa blieb er praktisch fehlerfrei. Danach verlor selbst er ein wenig die Konzentration und leistete sich Ausrutscher in Italien, China und Brasilien.

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Team des Jahres: Ferrari – bei 15 Siegen in 18 Rennen keine Überraschung. Genauso beeindruckend wie der Speed der Autos war die Zuverlässigkeit: Es gab über die ganze Saison im Rennen keinen einzigen technischen Defekt.

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Aufsteiger des Jahres: BAR-Honda, Jenson Button und Takuma Sato. Die englisch-japanische Kombination wurde völlig überraschend Zweiter in der Konstrukteurs-Wertung, Button Dritter in der Fahrer-WM. Und Sato hat das Vorurteil widerlegt, dass Japaner keine Formel-1-Autos fahren können.

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Einsteiger des Jahres: Timo Glock begann die Saison als Testfahrer bei Jordan. Als er dann in Kanada wegen finanzieller Probleme von Stammpilot Giorgio Pantano zum Einsatz kam, nutzte er seine Chance und holte als Siebter gleich in seinem ersten Grand Prix WM-Punkte.

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Raser des Jahres: Mit 369,9 km/h jagte Antonio Pizzonia seinen BMW-Williams über die Start-Ziel-Gerade von Monza – Rekord in der Formel 1. Und ein Beweis dafür, dass die Motoren von BMW doch nicht so schlecht sind.

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Wechsel des Jahres: BMW-Williams wechselt seine Fahrer komplett aus: Juan-Pablo Montoya geht zu McLaren-Mercedes, Ralf Schumacher zu Toyota, dafür kommt Mark Webber von Jaguar. Aber der Wechsel des Jahres aus deutscher Sicht ist noch gar nicht vollzogen: Jordan-Fahrer Nick Heidfeld hat gute Chancen auf das zweite Cockpit bei BMW-Williams.

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Überraschung des Jahres: Mit dem Mini-Budget von 100 Millionen Dollar fuhr Sauber regelmäßig in die Punkte – und ließ zum Beispiel das Werksteam von Toyota mit einem etwa fünfmal höheren Etat weit hinter sich.

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Enttäuschung des Jahres: McLaren-Mercedes in der ersten Saisonhälfte. Die Silberpfeile wurden vor Saisonbeginn als Titelkandidaten gehandelt, in den ersten Rennen fuhren sie hinterher oder blieben qualmend stehen.

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Comeback des Jahres: McLaren-Mercedes in der zweiten Saisonhälfte. Mit einem komplett überarbeiteten Auto fuhr das Team plötzlich sogar wieder um die Spitze mit. Ein Sieg, zwei zweite Plätze und ein dritter Rang für Kimi Räikkönen – damit hätte nach den ersten Rennen niemand gerechnet.

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Unfall des Jahres: Ralf Schumacher knallte in Indianapolis mit Tempo 300 in die Betonmauer. Zwei angebrochene Wirbel bedeuteten drei Monate Pause. Mehr Glück hatte sein Bruder Michael, der bei einem Crash in Monza mit 345 km/h unverletzt blieb.

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Ärgernis des Jahres: Max Mosleys mit Gewalt durchgedrückte Regeländerungen schadeten der Formel 1: Erstens brachten die ewigen Streitereien darum einen großen Imageverlust, zweitens verursacht die von Mosley geforderte Reduzierung des Hubraums auf 2,4 Liter eher mehr Kosten als – wie angedacht – weniger.

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Fehler des Jahres: Das Management von Jenson Button glaubte in dessen Vertrag mit BAR eine Ausstiegsklausel entdeckt zu haben. Es überredete den Piloten zu einem Wechsel zu BMW-Williams. Ein Schiedsgericht entschied nun, dass Button bei BAR bleiben muss. Und die beiden beteiligten Teams wollen sich ihre durch den Streit entstandenen Kosten von 700 000 Euro von Buttons Manager John Byfield zurückholen.

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Schock des Jahres: Der Rückzug von Ford aus der Formel 1 bedeutete nicht nur das Ende von Jaguar. Jordan und Minardi stehen plötzlich ohne die Motoren des Ford-eigenen Werks Cosworth da. Niemand weiß, wie lange es diese beiden Teams noch geben wird.

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