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Sport: Türöffner in ein isoliertes Land

Der DFB tritt eine heikle Reise nach Nordkorea an

Frankfurt am Main - Der Deutsche Fußball-Bund begibt sich auf politisch heikle Mission: Erstmals fliegt eine Delegation des DFB nach Nordkorea und wird bei dieser Reise von fünf Bundestagsabgeordneten begleitet. „Der DFB und der Nordkoreanische Fußballverband werden während der Reise unter anderem auch ein sogenanntes Memorandum of understanding, also einen Kooperationsvertrag, unterzeichnen“, kündigte Theo Zwanziger am Dienstag an. Der Verbandspräsident hofft vor dem zweitägigen Aufenthalt in Pjöngjang: „Der Fußball kann Türen öffnen.“

Nordkorea ist die letzte Station der „Welcome“-Tour von Steffi Jones: Die Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland besucht vor dem Endrundenturnier (26. Juni bis 17. Juli) alle teilnehmenden Länder bis auf das von Tsunami, Erdbeben und Atomreaktor-Katastrophe betroffene Japan. Die Frauenauswahl Nordkoreas trifft in der WM- Gruppe C auf die USA, Kolumbien und Schweden. Zudem absolviert die Mannschaft am 21. Mai in Ingolstadt ein Testspiel gegen Titelverteidiger Deutschland.

„Wir hoffen, dass wir über die sportliche Ebene ein paar Türen öffnen können“, sagte auch die frühere Nationalspielerin Jones. „Wie schon bei unseren Reisen zuvor in die WM-Teilnehmerländer in Nord- und Südamerika, Afrika, Europa, Australien und Ozeanien möchten wir die Mannschaft und Delegation Nordkoreas herzlich nach Deutschland einladen und zur Frauen-WM 2011 willkommen heißen.“ Geplant sind unter anderem Treffen mit Nordkoreas Sportminister Pak Mjong Chol, Vertretern der Abteilung „Internationale Angelegenheiten der Arbeiterpartei der DVR Korea“ und dem Präsidenten des Fußballverbandes Jong Mu. Aus dem Bundestag sind Grünen- Parteichefin Claudia Roth, Patrick Kurth (FDP), Thomas Feist (CDU), Johannes Pflug (SPD) und Katrin Kunert (Linke) dabei. Die 15-köpfige Funktionärsgruppe wird von ebenso vielen Journalisten in den Staat des kommunistischen Machthabers Kim Jong II begleitet.

Es ist die erste Reise überhaupt einer DFB-Delegation in das politisch und wirtschaftlich isolierte Nordkorea. Der Fußball ist in dem asiatisches Staat Sportart Nummer eins, die Männer-Nationalmannschaft spielte auch bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika mit, schied allerdings in Vorrunde aus. Die Frauen- Auswahl ist derzeit Achter der Fifa-Weltrangliste.dpa

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