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In Sebastian Vettels Heimatstadt Heppenheim kennt der Jubel keine Grenzen. Auf Twitter heißt die Stadt längst Vettelheim.

© Reuters

Twitter und Formel 1: #V3ttel schafft den Vettrick

Im Internet setzt der neue und alte Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel seinen Siegeszug fort. Selbst die Bundeskanzlerin gratuliert auf Twitter. In den sozialen Netzwerken entwerfen die Fans neues Vokabular für ihren Helden.

"Ich bin nicht Vettel und ich möchte auch nicht Vettel sein", schreibt eine Twitter-Nutzerin schon etwas genervt nach dem dritten Weltmeistertitel in Folge für Sebastian Vettel in der Formel 1. Seit gestern wird Vettel im Internet mit Glückwünschen überzogen, sein Sieg frenetisch gefeiert. Das funktioniert im Netz am besten mit sogenannten Hashtags. Zwei Hashtags sind auf Twitter gerade im wahrsten Sinne der Renner. Der erste ist #V3TTEL. Unter diesem Stichwort wird der 25-Jährige im Netz von Fans in aller Welt gefeiert. "Heute sind wir alle V3ttel", schreiben die Ersten nach dem knappen Weltmeistertitel. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem dramatischen Rennen schaffte "unser Seb", wie er im Netz etwas distanzlos genannt wird, den Hattrick. Auf Twitter wurde daraus ganz schnell der "Vettrick" - das zweite Stichwort mit dem echte Vettel-Fans derzeit im Internet ihre Beiträge versehen.

Überhaupt geht der Trend zum Wortspiel. Auch Vettels Heimatstadt Heppenheim ist längst in Vettelheim umbenannt worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte zwar auch via Internet, formulierte aber eher klassisch: "Mit diesem dritten WM-Titel hat er sich mit erst 25 Jahren seinen Platz in der Geschichte dieses Sports gesichert.", schrieb die Kanzlerin auf der Website der Bundesregierung. Sie gratuliere zum Weltmeister Titel und wünsche Sebastian Vettel nun die "verdiente große Siegesfeier und für die Zukunft noch viele Erfolge."

Tatsächlich stürzt sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach dem Zittertriumph von Sao Paulo stürzt in die Party-Ehrenrunden. Schon an der Rennstrecke in Interlagos gab es für den jüngsten Dreifach-Champion der Königsklasse im Glückstaumel kaum noch ein Halten. „Im Moment könnte man mich anstechen und ich würde es nicht merken“, bekannte der 25-Jährige. In der Garage seines Red-Bull-Teams tobte da schon die Party, alle Anspannung einer wechselvollen Saison und eines hochdramatischen Finalrennens waren von Vettels Crew abgefallen.

Teamchef Christian Horner kündigte im Überschwang der Gefühle an: „Ich bin sicher, dass wir heute Abend sehr hart feiern werden. Morgen wird es einige Kater geben.“ Vorher hatte der Brite gemeinsam mit Red-Bull-Technikchef Adrian Newey bang an der Boxenmauer gehockt und 71 quälende Runden lang um den Titel für Vettel zittern müssen. Nach einem Unfall am Start war der Deutsche bis ans Ende des Feldes zurückgefallen. Ein taktisch falscher Reifenwechsel setzte den Erfolg abermals aufs Spiel. Doch es reichte: Vettel rettete sich als Sechster ins Ziel und hatte so in der Schlussabrechnung drei Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Fernando Alonso. „Es war ein unglaubliches Rennen mit den ganzen Umständen“, sagte Vettel.

Aus der Heimat flogen dem Hessen die Herzen zu. Fußball-Nationalspieler Mesut Özil gratulierte ebenso wie Lukas Podolski, der frühere Tennisstar Boris Becker und Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen. An der Strecke kamen die ersten Glückwunsche von Rekordchampion Michael Schumacher, für den der Große Preis von Brasilien das letzte Rennen der Karriere war.

„Ich bin sehr stolz auf ihn, das freut mich für ihn wahnsinnig. Es ist ein schöner Moment, ihm das Feld zu überlassen“, sagte Schumacher. Für Vettel beginnt nun schon zum dritten Mal der gewohnte Feier-Marathon. Am Dienstag bedankt er sich persönlich beim ganzen Team in der Red-Bull-Rennfabrik im englischen Milton Keynes. Für Samstag ist eine PR-Party mit seinem Formel-1-Dienstwagen in der Innenstadt von Graz und auf der Strecke im österreichischen Spielberg geplant. Ebenfalls fix im Terminkalender steht die Gala des Weltverbands FIA am 7. Dezember, bei der Vettel seinen WM-Pokal bekommen wird.

Offen ist hingegen noch, wann und ob Vettel auch auf seine Glückwünsche im Netz reagieren kann. Sehr zum Bedauern seiner Fans hat der dreimalige Weltmeister keinen Twitter-Account. (mit dpa)

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