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Sport: Über den Fichtelberg

Sinkewitz hat den Deutschlandtour-Sieg fast sicher

Oberwiesenthal. - Der Nebel auf dem Fichtelberg lichtete sich und gab die Sicht frei auf die wahrscheinlich entscheidende Szene der Deutschlandtour: Souverän verteidigte Patrik Sinkewitz auf der sechsten und vorletzten Etappe das Gelbe Trikot in einem packenden Finale beim sechs Kilometer langen Schlussanstieg in Oberwiesenthal. Der 23-Jährige wurde hinter dem spanischen Tagessieger Francisco Mancebo und Jens Voigt Dritter und hat den Sieg bei der Deutschlandtour so gut wie sicher.

Alle Angriffe seiner erfahrenen Verfolger hatte Sinkewitz selbstbewusst abgewehrt. „Ich habe nicht nachgedacht, sondern nur auf die gefährlichsten Gegner geachtet und bin ans Hinterrad, wenn sich einer bewegt hat“, erzählte der Fahrer vom Team Quick Step. Gegen Voigt sprintete er bergauf um die Plätze zwei und drei und die Bonussekunden. Heute startet Sinkewitz mit einem Vorsprung von 18 Sekunden vor Voigt auf die Schlussetappe nach Leipzig.

Jens Voigt sagte: „Ich wusste, dass ich Patrik nicht schlagen kann.“ Der Fahrer vom CSC-Tiscali-Team schob sich immerhin vom fünften auf den zweiten Rang vor. Den ersten Platz aber gibt er verloren. „Sinkewitz hat gekämpft wie ein Bär“, sagt Voigt, „er hat den Gesamtsieg verdient.“

Jan Ullrich jedoch verlor drei Kilometer vor dem Gipfel den Kontakt zur Sinkewitz-Gruppe und sah erschöpft aus, als er vom Rad stieg. Der Kapitän des T-Mobile-Teams wurde Zwölfter, hatte 37 Sekunden Rückstand und fiel vom dritten auf den siebten Platz des Klassements zurück. Sein Rückstand im Gesamtklassement auf Sinkewitz wuchs auf 59 Sekunden an. Für die steilen Berge reicht seine Form eben noch nicht.

Dennoch hat die Deutschland-Tour für Jan Ullrich ihren Zweck erfüllt. Nach der fünfwöchigen Auszeit, die sich der Rostocker, der in Scherzingen in der Schweiz wohnt, selbst auferlegt hatte, hat er nun tausend Rennkilometer mehr in den Beinen. Sein Betreuer Rudy Pevenage ist zumindest zufrieden. Selbstverständlich könne Ullrich dieses Jahr die Tour gewinnen, glaubt der Belgier. „Ich sehe nicht, weshalb er das nicht schaffen sollte.“

Hartmut Scherzer

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