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Sport: UCI gegen Amnestie für Radfahrer Weltverband will sich auf Gegenwart konzentrieren

Valkenburg - Der Radsport-Weltverband UCI hat sich von der Idee einer Generalamnestie für geständige Dopingsünder schnell wieder verabschiedet. Der von UCI-Präsident Pat McQuaid ins Spiel gebrachte Vorschlag wurde auf einem Kongress im niederländischen Valkenburg wieder verworfen.

Valkenburg - Der Radsport-Weltverband UCI hat sich von der Idee einer Generalamnestie für geständige Dopingsünder schnell wieder verabschiedet. Der von UCI-Präsident Pat McQuaid ins Spiel gebrachte Vorschlag wurde auf einem Kongress im niederländischen Valkenburg wieder verworfen. Stattdessen wurde ein Antrag verabschiedet, sich auf gegenwärtige Dopingfälle zu konzentrieren. Es mache keinen Sinn, die Vergangenheit weiterhin zu überprüfen, hieß es. Diese Vergangenheit, speziell die des siebenmaligen Toursiegers Lance Armstrong, dürfte die UCI aber noch beschäftigen.

Den Vorwurf einer vertuschten Dopingkontrolle des früheren Radstars wies McQuaid gegenüber den Delegierten zurück. „Die UCI hat niemals eine positive Dopingkontrolle versteckt, nicht von Lance Armstrong und auch nicht von einem anderen Athleten“, sagte McQuaid. Armstrongs frühere Teamkollegen Floyd Landis und Tyler Hamilton hatten behauptet, dass der damalige UCI-Präsident Hein Verbruggen einen positiven Test Armstrongs von der Tour de Suisse 2001 hatte verschwinden lassen.

Diese und weitere pikante Details hatte Hamilton jüngst in seinem Buch „The Secret Race“ konkretisiert. Die letzten Enthüllungen hatte McQuaid auch zum Anlass genommen, über eine Straffreiheit für geständige Dopingsünder nachzudenken. Ein Vorschlag, der auch bei der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auf Interesse gestoßen war. Doch es wird bei einem Vorschlag bleiben. „Wir müssen uns auf den Sport konzentrieren und nicht auf die Vergangenheit“, sagte McQuaid der Nachrichtenagentur AP. Endgültig sei die Idee aber nicht vom Tisch. Bei den Fahrern hatte der Vorschlag des UCI-Chefs ohnehin keine Begeisterung ausgelöst. Als „absurd“ hatte Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin den Vorschlag bezeichnet: „Kann jetzt jemand kommen und sagen ,Ich habe vor drei Wochen gedopt und ein Rennen gewonnen. Entschuldigung'?“

Doch auch so wartet auf die UCI bei der Aufarbeitung der Vergangenheit noch genug Arbeit. Sobald die Unterlagen von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada eingetroffen sind, werden sie geprüft. Die Usada hatte Armstrong wegen langjährigen Dopings lebenslang gesperrt und sämtliche Ergebnisse seit dem 1. August 1998 aberkannt. Die UCI werde die Sanktionen übernehmen, wenn die Anwälte die Unterlagen als „überzeugend und sauber“ ansähen. dapd

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