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Sport: Üben für Europa

Bayer Leverkusen testet seine Stärke heute im Spitzenspiel der Bundesliga gegen Bayern München

Es war Donnerstag, 16.30 Uhr, als bei Bayer Leverkusen eine hoffnungsvolle neue Zeit beginnen sollte. Als 18. Team war Leverkusen bei der Ziehung der Gruppen in der Champions League aufgeführt worden. In diesem Moment hatte sich die 18 als Glückszahl erwiesen. Mit den Gruppengegnern Real Madrid, AS Rom und Dynamo Kiew darf sich das Team von Klaus Augenthaler in der wichtigsten europäischen Fußballliga messen. Vorbei ist damit der Ärger bei Augenthaler, der zuletzt Befürchtungen haben musste, dass es doch nichts mit der Champions League für Bayer wird. Mit einer 1:2-Niederlage hatte sich das Team gegen Banik Ostrau qualifiziert. Nur das 5:0 im Hinspiel hatte den Einzug in den finanziell lukrativen Wettbewerb gesichert.

Mit Qualifikationsspielen, Niederlagen und bangen Blicken auf die Tabelle möchte sich nun niemand in Leverkusen mehr beschäftigen. Jetzt zählt Mut. „Wenn wir Angst hätten, müssten wir einen Antrag stellen, dass sie uns wieder aus der Champions League nehmen“, sagt Augenthaler. Auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser betont: „In Europa hat man eben nur die Crème de la Crème vor sich.“ Ganz recht kommt da das Spitzenspiel am heutigen Samstag gegen Bayern München in der Bundesliga. Hier kann die Mannschaft ausloten, wo sie tatsächlich steht, wenn es gegen europäische Spitzenmannschaften geht.

Zwar kann Augenthaler mit der Leistung seines Teams in dieser Saison bislang zufrieden sein. Doch schleichen sich immer wieder Fahrlässigkeiten ein. Gegen Ostrau patzte Torhüter Jörg Butt, was den Trainer in Rage brachte. „Wenn der sich am Samstag wieder verschätzt, dann gute Nacht“, schimpfte Augenthaler. Zudem muss das Team wohl auf Kapitän Jens Nowotny verzichten, der diese Woche eine Kniespülung über sich ergehen lassen musste. Nicht in Form ist bisher Neuzugang Paul Freier, der nach dem letzten Spiel zugab: „Wir haben die Vorgabe des Trainers nicht umgesetzt.“ Schlechte Leistungen einzelner Spieler kann Augenthaler in seinem Team dabei kaum verkraften. Es fehlt die Tiefe im Kader.

Was wäre da trefflicher als ein Transfer von Bastian Schweinsteiger von Bayern zu Bayer? Interesse haben Holzhäuser wie Augenthaler bereits mehrfach bekundet, schließlich läuft Schweinsteiger in München momentan nur in der Regionalliga auf. Eine große Bereicherung wäre der flexibel einsetzbare Schweinsteiger für den dünnen Kader – vor allem, wenn er Mitte September schon gegen Real Madrid auflaufen könnte. Dass Leverkusen einen wie Bastian Schweinsteiger tatsächlich nötig hat, das will Bayern München den Rheinländern allerdings schon heute zeigen.

Christoph Bertling[Leverkusen]

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