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Sport: Überwachen und Strafen

In der vergangenen Woche hat ein Gericht in Amsterdam den Einspruch von Willy Voet zurückgewiesen. Es bleibt ihm weiterhin untersagt, in seinen Insider-Büchern den Radsport-Weltverband und seinen ehemaligen Präsidenten Verbruggen der Vertuschung von Dopingpraktiken zu bezichtigen.

In der vergangenen Woche hat ein Gericht in Amsterdam den Einspruch von Willy Voet zurückgewiesen. Es bleibt ihm weiterhin untersagt, in seinen Insider-Büchern den Radsport-Weltverband und seinen ehemaligen Präsidenten Verbruggen der Vertuschung von Dopingpraktiken zu bezichtigen. Das ist von Bedeutung, denn Willy Voet ist der Masseur des Teams Festina, in dessen Wagen bei der Tour de France 1998 säckeweise verbotene Mittel sichergestellt wurden – der Ausgangspunkt des bislang größten Dopingskandals in der Geschichte des Radsports.

Bislang, denn der sich nun in Spanien abzeichnende Skandal zeigt die Machenschaften der Dopingmafia noch offener als die Festina-Affäre. Das liegt nicht daran, dass damals weniger gedopt worden wäre. Auch die Testmethoden sind wie meistens einen halben Schritt hinter den Praktiken der Betrüger zurück, weil das Blutdoping mit Epo wegen der geringen Dosen zurzeit nur für wenige Stunden nachweisbar ist.

Der Skandal ist dieses Mal noch größer, weil die Behörden in Spanien ein Jahr lang intensiv ermittelt haben. Sie haben Videos, Telefonmitschnitte, bei Hausdurchsuchungen gefundene Beweise. Mit der Lupe mussten die Ermittler nicht suchen, das Netzwerk hat offen agiert. Aber die Zeiten haben sich geändert. Nach Frankreich und Italien geht nun auch die spanische Justiz gegen die Dopingmafia vor. Hier liegt der Schlüssel zur Bekämpfung des Dopings, nicht in den Erinnerungen von Willy Voet.

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