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Uefa-Cup: Aus der Hölle nach Manchester

Nach dem 3:2-Sieg in Istanbul freut sich der Hamburger SV im Uefa-Pokal auf Manchester City

Wer durch die Hölle von Istanbul gegangen ist, den kann auch Manchester City nicht schrecken. Nach dem 3:2-Erfolg beim Türkischen Meister Galatasaray freut sich der Hamburger SV auf den englischen Gegner im Viertelfinale des Uefa-Pokals. Dabei wird es ein Wiedersehen mit Vincent Kompany geben, der den HSV im Sommer des vergangenen Jahres verlassen hat. Nigel de Jong folgte dem Belgier im Januar für die Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro. Der Holländer ist allerdings im Uefa-Cup nicht spielberechtigt, da er bereits für den HSV in diesem Wettbewerb im Einsatz war. Die Hamburger haben am 9. April zunächst Heimrecht, ehe sie am 16. April nach Manchester reisen müssen.

Am Freitag freuten sich die Hamburger aber zunächst über die Energieleistung, mit der sie aus einem 0:2-Rückstand in Istanbul noch einen 3:2-Sieg gemacht hatten. „Ich bin happy hoch drei. Das war einfach klasse. Die Moral in der zweiten Halbzeit war sensationell“, sagte HSV-Aufsichtsratschef Horst Becker über den ersten Einzug des Teams ins Uefa-Cup-Viertelfinale seit 19 Jahren. Paolo Guerrero mit seinen beiden Toren sowie Ivica Olic mit dem 3:2 kurz vor Schluss hatten nach der Pause die Tore für die Hamburger erzielt.

„Ich weiß nicht, wann in Istanbul ein 0:2 noch in einen Sieg umgedreht wurde“, sagte HSV-Mittelfeldspieler Marcell Jansen, „jetzt ist im Uefa-Cup alles möglich. Aber bis zum Finale ist der Weg noch lang.“ Allerdings setzt sich die hohe Belastung mit den drei Wettbewerben Uefa-Pokal, DFB-Pokal und Meisterschaft für die Hamburger durch den Sieg noch einige Zeit fort. „Wir müssen immer auf die nächste Aufgabe schauen, alles andere beiseiteschieben“, sagte Torhüter Frank Rost und richtete seinen Blick schon auf das nächste Bundesligaspiel. „Der Sieg in Istanbul sollte uns Moral für den Auftritt bei Schalke geben.“

Die am Bosporus mit einer Not-Elf angetretenen Hamburger werden in der Endphase der Saison von einem Arbeitseinsatz zum nächsten gehetzt. Kaum der hitzigen Atmosphäre des Ali-Sami-Yen- Stadions von Galatasaray Istanbul entronnen, wartet auf die Mannschaft von Trainer Martin Jol am Sonntag in der Bundesliga bereits das nächste harte Spiel gegen Schalke 04. „Es geht Schlag auf Schlag. Ich bin schon froh, wenn wir nicht noch weitere verletzte Spieler haben“, sagte Jol, der für das Schalke-Spiel auf den Einsatz des angeschlagenen Piotr Trochowski hofft.

Im Uefa-Pokal soll der nächste Coup folgen. „Manchester City ist eine Mannschaft, die für mich unter die besten sechs Teams in England gehört. Sie sind in allen Mannschaftsteilen sehr stark besetzt“, sagte Martin Jol, der sich als ehemaliger Trainer von Tottenham Hotspur im englischen Fußball bestens auskennt. Manchester City ist derzeit Zehnter der Premier League. „Gegen englische Mannschaften zu spielen ist immer sehr reizvoll“, sagte David Jarolim. Auch Sportchef Dietmar Beiersdorfer hat großen Respekt vor dem Viertelfinalgegner: „Die englische Liga gehört zu den besten der Welt, und Manchester hat sich für diese Spielzeit enorm verstärkt. Dass wir zunächst in Hamburg spielen, empfinde ich nicht als Nachteil. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie auch in dieser Konstellation schwere Aufgaben meistern kann.“ (dpa)

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