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Schaaf

© dpa

Uefa-Cup: Werder hofft auf Weser-Wunder

Im Uefa-Cup braucht Bremen heute Abend einen eindrucksvollen Sieg, um das 0:2 aus dem Hinspiel bei den Glasgow Rangers wettzumachen. Vor dem entscheidenden Showdown überwiegen bei Werder allerdings die Selbstzweifel.

DFB-Pokal längst adé, Meistertitel wohl passé - und nun das Aus im Uefa-Cup? Auf der Jagd nach einer Trophäe droht Werder Bremen auch im vierten Jahr in Folge leer auszugehen. Nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel bei den Glasgow Rangers ist die Ausgangsposition für das Rückspiel am Abend (20:30 Uhr/ZDF) alles andere als rosig. Nur ein viertes "Wunder an der Weser“ kann die Bremer eine Runde weiter bringen, auch wenn Klaus Allofs nicht ganz so weit gehen will. "Von einem erneuten Werder-Wunder will ich nicht sprechen, aber wir müssen wohl wieder einen großen Abend fabrizieren“, sagte Werders Geschäftsführer.

Das weiß auch Torsten Frings. "Die Mannschaft ist gut genug dafür“, sagte der verletzte Kapitän, der sich den 175. Europacup-Auftritt des viermaligen deutschen Meisters von der Tribüne aus anschauen muss. Einen Teil seiner Rolle wird wieder Daniel Jensen übernehmen müssen, der in einer von Verletzungen geprägten Saison zu einem Leistungsträger bei den Norddeutschen avanciert ist. "Wir haben doch oft genug gezeigt, dass wir zwei Tore schießen können. Die kann man auch noch in den letzten 20 Minuten aufholen“, meinte der Däne.

Handgreiflichkeiten in der Kabine

Das hat die Mannschaft in dieser Saison schon oft bewiesen. Zehn Siege aus zwölf Bundesliga-Spielen mit 34 Toren sind ebenso Beleg dafür wie die Auftritte in Champions League und Uefa-Pokal, als sogar Real Madrid (3:2) das Weser-Stadion geschlagen verlassen musste. Diese Highlights musste Schaaf seiner Mannschaft nach den beiden Pleiten der vergangenen Woche in Glasgow und Stuttgart (3:6) nicht in Erinnerung rufen, dafür aber erneut den Glauben an die eigene Stärke vermitteln: "Wir müssen uns jetzt nicht einreden, dass alles falsch war, was wir in dieser Saison gemacht haben.“

Das gilt auch für Torhüter Tim Wiese, der sein Team mit den beiden Patzern im Ibrox-Park erst in die prekäre Lage gebracht hat. Die haben laut "Sport-Bild“ sogar zu Handgreiflichkeiten in der Kabine zwischen Diego und Aaron Hunt geführt. "Das ist doch keine aktuelle Geschichte mehr. Es hat nach dem Spiel bei den Glasgow Rangers in der Kabine eine Rangelei zwischen Diego und Hunt gegeben. Die Sache ist längst intern mit den Betroffenen und der Mannschaft geklärt worden“, sagte Allofs.

Baumann fällt aus

Schaaf ließ eine Diskussion über seine unumstrittene Nummer eins gar nicht erst aufkeimen: "Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht, ihn nicht spielen zu lassen.“ Intensiven Gesprächsbedarf gibt es hingegen zur Defensivarbeit des ganzen Teams, das die Gegner in jüngster Vergangenheit mehr als einmal zum Toreschießen einlud. "Dass wir teilweise Spiele mit vier, jetzt sechs Gegentoren haben: Das ist nicht zukunftstauglich“, gestand Per Mertesacker.

Der Nationalspieler wird im Verein mit Naldo den Laden hinten zusammenhalten müssen. Wer sie dabei unterstützt, ist noch nicht klar. Clemens Fritz steht nach auskurierter Prellung wieder zur Verfügung. Dafür fällt in Kapitän Frank Baumann ein erfahrener Defensivstratege aus. Der "Staubsauger“ vor der Abwehr laboriert an einer Grippe und muss ebenso zuschauen wie Verteidiger Petri Pasanen (Rippenprellung) und Angreifer Ivan Klasnic (Oberschenkelzerrung). Dafür steht Stürmer Boubacar Sanogo nach auskurierter Erkältung wieder im Kader.

Der schottische Rekordmeister hat wohl ein noch größeres Handicap zu verkraften. Stürmer Daniel Cousin, im Hinspiel an beiden Rangers-Toren beteiligt, hat sich den Kiefer gebrochen. Dass die Europacup-Saison für ihn trotz der mehrwöchigen Pause damit gelaufen ist, glaubt der Mann aus Gabun nicht. Bremen ist für Cousin ohnehin schon erledigt: "Ich falle in der nächsten Runde aus, aber ich weiß, dass meine Kollegen das Weiterkommen schaffen können.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch - Jensen - Borowski, Hunt - Diego - Rosenberg, Hugo Almeida Glasgow Rangers: McGregor - Broadfoot, Weir, Cuellar, Papac - Dailly - Davis, Hemdani, Ferguson, Adam - McCulloch Schiedsrichter: Martin Hansson (Schweden)

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