zum Hauptinhalt

Sport: Uefa droht England: Die Randale bleibt (Kommentar)

Der europäische Fußballverband Uefa hat auf die schweren Ausschreitungen vom Wochenende reagiert und England den Ausschluss von der Europameisterschaft angedroht. Dagegen ist nichts zu sagen.

Der europäische Fußballverband Uefa hat auf die schweren Ausschreitungen vom Wochenende reagiert und England den Ausschluss von der Europameisterschaft angedroht. Dagegen ist nichts zu sagen. Die Uefa hat keine exekutive Polizeigewalt, sie kann nur Symbole setzen. Allein, dieses kommt zu spät. Wirksamer wäre es wohl gewesen, wenn der Verband die englischen Behörden vorher gezwungen hätte, das Problem Hooligans vorbeugend anzugehen, sprich: England die Teilnahme an der EM nur zu gestatten, wenn der Staat sich verpflichtet, Ausreisekontrollen durchzuführen und Ausreiseverbote gegen bekannte Gewalttäter auszusprechen. Doch nichts geschah. Britische Hooligans strömten nach Belgien und Holland und verbreiten dort Angst und Schrecken. Und was würde im Falle des Ausschlusses Englands passieren? Die friedlichen Fans würden freiwillig heimreisen. Die Gewalttäter dagegen nicht. Ihnen ging und geht es ohnehin nicht um Fußball, sondern um Randale. Man kann sie erst ausweisen, wenn sie straffällig geworden sind. Das bloße Tragen von Glatzen und Tatoos und das Versaufen des Resthirns ist kein Vergehen, das Ausweisung rechtfertigt. Wer also jetzt noch nicht verhaftet ist von den immer noch in Belgien und den Niederlanden weilenden Gewalttätern, muss erst einen Grund dafür liefern. Ein Dilemma: Gerade wenn die Uefa England von der EM ausschließt, muss sie und müssen die Behörden der beiden Gastländer wohl weitere Randale in Kauf nehmen, ehe sie eine rechtliche Handhabe haben, die Täter auszuweisen. Eine absurde Situation, in die sich die Uefa allerdings mit Hilfe der zögernden britischen Behörden selber hineinmanövriert hat.

uem

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false