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Erfolgreich nachhaltig. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (3.v.r) zeichnete zusammen den FC Internationale 1980 mit dem ersten Platz aus.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Umweltfreundich erfolgreich: Der FC Internationale ist das gute Beispiel

Am Gasometer in Schöneberg auf dem EUREF-Campus die Konferenz „Interaction“ zum Thema Nachhaltigkeit im Berliner Breitensport statt.

Nachhaltigkeit ist auch im Berliner Sport ein beherrschendes Thema, vor allem im Breitensport. Am Montag fand am Gasometer in Schöneberg auf dem EUREF-Campus die Konferenz „Interaction“ zum Thema Nachhaltigkeit im Berliner Breitensport statt. Über 80 Teilnehmende aus Sport, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutierten auf Einladung des FC Internationale sowie der Host-City Berlin für die Fußball-Europameisterschaft kommendes Jahr in Deutschland.

Das Konzept der Veranstaltung beruhte auf der Vermittlung von Wissen, dem Kennenlernen kooperativer Strukturen und darauf, aktiv und konkret zu werden. Nach Impulsen zum Konzept Interaction und der Klimakommunikation im Sport, ging es in zwei Workshop-Phasen zu Themen rund um die Nachhaltigkeit in den Austausch.Seit seiner Gründung 1980 ging es für den Schöneberger Amateurverein FC Internationale um mehr als nur Sport.

So richtete sich der Verein vordergründig immer gegen jegliche Form der Diskriminierung und war von seiner Gründung an in der Friedensbewegung stark aktiv. Neben dem großen sozialen Engagement, das den Verein ausmacht, wurde in den letzten Jahren auch das ökologische Engagement zu einem wesentlichen Teil. Der Berliner Verein macht sich damit abermals zum Vorreiter im Amateursport. „2020 haben wir unser politisches Engagement zum Anlass genutzt, die erste „AG-Nachhaltigkeit“ des Vereins ins Leben zu rufen“, erinnert sich Anton Klischewski, Koordinator für Nachhaltigkeit und Inklusion beim FC Internationale.

Das Thema Inklusion wird bei Internationale ebenso behandelt wie das Thema Recycling

So wurde noch im selben Jahr das Kooperationsprojekt Interaction ins Leben gerufen. Das 13-monatige Programm steht für mehr Klimaschutz im und durch Sport. Mit praktikablen Aktionsbeispielen soll es die Mitglieder des Vereins sowie Organisationen der Zivilgesellschaft zum Handeln anregen. Gekickt wird beim FC Internationale seitdem mit fair gehandelten Bällen, die Fanshop-Kollektion wird sukzessive auf nachhaltigere Produkte umgestellt.

Das Thema Inklusion wird im Verein ebenso behandelt wie das Recycling von alten Tornetzen oder Sportmaterialien. Im April 2021 wurde der FC Internationale tatsächlich zum ersten nachhaltig zertifizierten Amateurverein Deutschlands ernannt. Zusätzlich gewann der Verein mit Interaction den „Großen Stern des Sports“ in Gold von 2022. Nun möchten sie beim FC Internationale sein Wissen dem Berliner Breitensport weitergeben.

So hat Interaction seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht für die Jahre 2021/22 ausformuliert und veröffentlichte diesen am Tag der Konferenz. Hier wird selbstkritisch dargestellt, welche Konzepte in den vergangenen Jahren funktioniert haben und welche nicht. Auch für die kommende Europameisterschaft soll sich gerade in Berlin im Thema Nachhaltigkeit viel bewegen. Als Verantwortlicher der Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat Niclas Bruns den politischen Auftrag, eine möglichst nachhaltige Europameisterschaft 2024 in Berlin stattfinden zu lassen.

Das Thema Nachhaltigkeit wird in zwei Säulen für uns umgesetzt. Zum Einen geht es um die Veranstaltungsdurchführung, zum Anderen um das Rahmenprogramm. 

Niclas Bruns, Senatsverwaltung für Inneres und Sport

Ideen und Themen der Nachhaltigkeit werden dazu in Berlin bereits seit Monaten angestoßen und gesammelt. Nun geht es für Bruns eineinhalb Jahre vor EM-Beginn in die Phase der Umsetzung. „Das Thema Nachhaltigkeit wird in zwei Säulen für uns umgesetzt. Zum Einen geht es um die Veranstaltungsdurchführung, zum Anderen um das Rahmenprogramm.“

Dabei stellt sich ihm die Frage, wie die Europameisterschaft in der gesamten Stadt durchgeführt werden kann, sodass alle Bezirke an der Veranstaltung teilhaben können. Um die berlinweit Angebote zu fördern, die im Rahmen der Euro auf die Stadt einwirken und in Eigeninteresse gestaltet werden sollen, hat sich das Projektteam Host-City Berlin gemeinsam mit dem LSB ein Leitbild von Projektthemen erarbeitet. Berliner Sportvereine und gemeinnützige Organisationen können sich hierbei für eigene Projekte im Sinne der Euro 2024 im Rahmen des Leitbildes auf Extramittel bewerben.

„Unser Leitbild ist so vielfältig, dass man mit jeder Organisation und Projektidee Anknüpfungspunkte finden können, also freuen wir uns auf viele Projektanträge“, sagt Bruns. Mit dem FC Internationale Berlin als vorreitendes Beispiel, soll die Europameisterschaft 2024 auch für andere Amateurvereine in Berlin einen Schritt in Richtung politische Engagement bedeuten. Das wünschen sich nicht allein die Gastgeber der Konferenz, das zeigten am Montag auf dem EUREF-Campus ebenso die vielen interessierten Gesichter und Gespräche.

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