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Sport: Und jetzt Europa

Auftakt im Uleb-Cup: Alba möchte wieder international seine Klasse beweisen

Berlin - Als Henrik Rödl das erste Mal als Trainer bei einem Uleb-Cup-Spiel für die Basketballer von Alba Berlin verantwortlich war, hatte er nichts zu verlieren. Es war ohnehin schon alles verloren. Berlins Basketballer unterlagen am 18. Januar in Charleroi 89:94 n.V., doch ausgeschieden aus dem Wettbewerb waren sie bereits eine Woche zuvor gegen Paok Saloniki. Danach trennte sich Alba erstmals in der Vereinsgeschichte vorzeitig von einem Trainer, die Ära Mutapcic gehörte der Vergangenheit an. Trainer-Neuling Henrik Rödl übernahm die Mannschaft.

Heute Abend spielt der ungeschlagene Tabellenführer der Bundesliga erneut gegen ein Team aus Saloniki, gegen Aris (19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle). Die Griechen sind nach drei Siegen in drei Spielen Zweiter der griechischen Liga. Gegen Aris trägt Rödl zum zweiten Mal im Uleb-Cup, vergleichbar mit dem Uefa-Cup im Fußball, die Verantwortung. Diesmal hat er – wenn man die gesamte Saison betrachtet – sehr wohl etwas zu verlieren. „Wir haben uns zuletzt im Uleb-Cup nicht mit Ruhm bekleckert“, sagt Alba Berlins Vizepräsident Marco Baldi , „das soll jetzt anders werden“. Dabei war Alba im Vorjahr mit vier Siegen in den Uleb-Cup gestartet – doch dann folgten sechs Niederlagen. Nun ist das Minimalziel das Achtelfinale, das jeweils die vier Gruppenersten der vier Sechsergruppen erreichen. „Wir wollen lieber früher als später zurück in die Europaliga“, sagt Baldi. Dahin führt entweder der deutsche Meistertitel oder der Uleb-Cup-Sieg. Mittelfristig haben sich die Berliner sehr viel höhere Ziele gesteckt. „Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren zu Europas Spitze zu gehören“, hatte Axel Schweitzer, Vorstandsmitglied der Alba AG, vor Saisonbeginn gesagt. Die Alba AG wird 75 Prozent der Gesellschafteranteile in der GmbH halten, in die Albas Profiabteilung umgewandelt wird. Der Etat soll bis 2009/10 von rund fünf Millionen Euro auf acht Millionen steigen, damit sich international endlich Erfolg einstellt.

In der Bundesliga dominieren die Berliner mit sieben Siegen in sieben Spielen, darunter mehrere mit 20 und mehr Punkten Unterschied, und sind nach zwei Spielzeiten ohne Meistertitel der klare Favorit. Nun muss das Team zeigen, dass es sich auch international durchsetzen kann – selbst wenn Spielmacher Hollis Price heute erneut wegen einer Knieprellung fehlen sollte. Sein Einsatz ist fraglich.

In der Gruppe A trifft Alba mit Euphony Bree (Belgien), Academic Sofia und BC Ventspils (Lettland) auf drei Landesmeister, dazu kommen Saloniki und Estudiantes Madrid. „Es ist gut, dass wir in einer starken Gruppe spielen“, sagt Henrik Rödl, „wenn man sich hier beweist, weiß man, dass man in die Europaliga gehört“. Es gibt keine Außenseiter, auch weil die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr von 42 auf 24 Mannschaften reduziert wurde.

Vor dem Spiel in Charleroi im Januar hatte Rödl gesagt: „Ich werde heute nicht alles umkrempeln.“ Noch nicht. Im Sommer wurde der Kader nach seinen Wünschen neu zusammengestellt, die Mannschaft spielt schneller und aggressiver. Mit den Veränderungen ist der Erfolgsdruck gestiegen. Ob Alba sich bewährt, werden die deutschen Fans vorerst nur in der Halle, nicht aber im Fernsehen verfolgen können. Alba Berlin verhandelt laut Baldi derzeit noch mit RBB und TV Berlin. Glück haben könnte allerdings ein Alba-Fan, der in Australien Eurosport 2 sieht. Der Sender überträgt jeden Dienstag ein Uleb-Cup-Spiel live und zeigt eines als Aufzeichnung. Eurosport 2 ist in Deutschland bislang nicht zu empfangen, wohl aber in Ozeanien.

Helen Ruwald

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