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Anfang vom Ende. Stuttgarts Martin Harnick (rechts) war nur Zuschauer. Den ersten der beiden Gegentreffer hatten sich die Gladbacher ganz allein zugefügt. Foto: dpa

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Sport: Und jetzt ins Finale

Stuttgart gewinnt 2:0 gegen Mönchengladbach.

Stuttgart - Bruno Labbadia wollte gar nicht mehr aufhören, über den SC Freiburg zu reden. Der VfB Stuttgart hatte vor 53 000 Zuschauern zwar gerade 2:0 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen und drei wichtige Punkte in der Bundesliga errungen. Im Mittelpunkt stand nach dem ersten Bundesliga-Heimsieg in diesem Jahr trotzdem das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg. Für die Stuttgarter ist das so etwas wie das „Spiel des Jahres“, der Einzug ins Pokal-Finale käme einer Qualifikation für die Europa League gleich. Denn dass aus dem anderen Halbfinale zwischen Bayern München und VfL Wolfsburg nicht der neue Deutsche Meister als Sieger hervorgeht, daran glauben sie in Stuttgart und Freiburg nicht.

Die Gladbacher dagegen legen offenbar wenig Wert auf die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Sie verloren nicht nur das vierte der letzten fünf Auswärtsspiele, sondern ihr Cheftrainer Lucien Favre verkündete, Europa könne nun kein Ziel mehr sein. „Das müssen wir jetzt Mal beiseite lassen“, sagte Favre. „Wir können diese Saison nicht mit der vergangenen vergleichen.“ Der Frust saß tief bei den Verlierern. „Wir müssen analysieren was das Zeug hält“, klagte Torhüter Marc-André ter Stegen: „Nimmt man es genau, haben wir heute keine Chance gehabt.“ Zu langsam im Spielaufbau, ohne Entschlossenheit im Angriff – die Gladbacher entpuppten sich für die Pokalkämpfer aus Stuttgart als idealer Aufbaugegner. „Wir haben heute eine große Chance vergeben, einen großen Schritt nach vorne zu machen“, sagte Verteidiger Roel Brouwers ernüchtert.

Der Frust war nach den kuriosen Gegentoren mehr als verständlich. Beim 1:0 köpfte gar ein Gladbacher den Ball ins eigene Tor. Nachdem Luuk de Jong den Ball nach einem Freistoß auf ter Stegens Hand weiterleitete, landete der Abpraller auf dem Kopf von Alvaro Dominguez. Beim zweiten Treffer der Stuttgarter schauten Patrick Herrmann und ter Stegen zu, wie Christian Gentner den Ball zurückeroberte. Beide hatten vom jeweils anderen ein Eingreifen erwartet. Am Ende blieben sowohl Herrmann und ter Stegen wie angewurzelt stehen und ermöglichten Gentner ein artistisches Tor. Der VfB-Kapitän lupfte den Ball aus spitzem Winkel über den Gladbacher Keeper hinweg ins Tor.

VfB-Trainer Labbadia lobte zwar kurz sein Team, sprach aber schnell wieder über Freiburg. „Wir müssen jede Sekunde nutzen, um uns zu erholen. Freiburg hatte zwei Tage länger Pause, um sich zu erholen“, sagte Labbadia, der sein Team nach dem Schlusspfiff zum „Ausradeln“ schickte und danach ein gemeinsames Abendessen anordnete, damit sich seine Spieler am freien Montag Zuhause ausruhen können. „Das wird ein hart umkämpftes Spiel am Mittwoch, deshalb freue ich mich, dass wir die Begegnung heute gut kontrolliert haben“, sagte Labbadia und ergänzte: „Die Mannschaft ist fit und heiß auf das Spiel. Wir sind trotz der Dreifach-Belastung das laufstärkste Team der Liga.“ Und Kunst-Torschütze Gentner sagte: „Das war ein guter Auftakt in die Woche, jetzt wollen wir am Mittwoch nachlegen.“Oliver Trust

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