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Sport: Undankbarer! Verräter!

Jahrelang hatte Luiz Nazario de Lima, genannt Ronaldo, die Sympathien der gesamten Sportwelt auf seiner Seite. Da war zunächst die Faszination seiner einzigartigen Alleingänge von der Mittellinie bis zum Tor, als er noch für den FC Barcelona am Ball war.

Jahrelang hatte Luiz Nazario de Lima, genannt Ronaldo, die Sympathien der gesamten Sportwelt auf seiner Seite. Da war zunächst die Faszination seiner einzigartigen Alleingänge von der Mittellinie bis zum Tor, als er noch für den FC Barcelona am Ball war. Dann das Mitgefühl aufgrund der zwei schweren Knieverletzungen, die den Brasilianer zu über zwei Jahren Pause zwangen. Schließlich die Begeisterung darüber, wie der heute 25-Jährige das drohende Karriereende durch unermüdliches Aufbautraining abwandte und bei der Fußball-WM nicht nur den Titel, sondern auch die Torjägerkrone holte – so, wie er es selbst zuvor angekündigt hatte.

Mittlerweile hat sich das Blatt allerdings gewendet. Aus der Schwärmerei vor allem der Fans von Inter Mailand ist längst pure Abneigung geworden – und schuld daran ist Ronaldo selbst. „Undankbarer!“ hieß es auf Plakaten, mit denen der Brasilianer in Mailand empfangen wurde, oder „Verräter“. Die Tifosi waren ebenso enttäuscht von Ronaldo wie Präsident Massimo Moratti, der Ronaldo wie einen Sohn behandelt und in dessen Leidensjahren sein üppiges Gehalt ohne Diskussion weitergezahlt hatte. Zum Dank versucht der Stürmer, seit er wieder gesund und als Spieler begehrt ist, mit aller Macht von Inter Mailand zu Real Madrid zu wechseln. Auch wenn Ronaldo momentan „keinen Zeitdruck verspürt“, hat sich an seiner Wechselabsicht nichts geändert. Genauso wenig wie an der Wut der Tifosi. Martín E. Hiller

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