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Union Berlin: Zukunft auf 1000 Seiten

Der 1. FC Union sieht sich spielerisch und finanziell gut gerüstet für den Aufstieg in die Zweite Liga.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Die Hausaufgaben sind gemacht. Und längst auch zur Begutachtung vorgelegt. Rund tausend Seiten umfasst der Lizenzierungsantrag, den Fußball-Drittligist 1. FC Union beim Deutschen Fußball- Bund (DFB) eingereicht hat. Das dicke Aktenbündel unterteilt sich in drei Ordner: Union bewirbt sich für die Dritte Liga, die Zweite Bundesliga und für die Frauen- Bundesliga. Das allem übergeordnete Ziel hat Präsident Dirk Zingler eindeutig definiert: Der Verein möchte sich im nächsten Jahr mit seiner Männermannschaft in der zweiten Bundesliga wiederfinden. Das Team von Trainer Uwe Neuhaus kann an diesem Sonntag (14 Uhr, Jahnsportpark) mit einem Heimsieg über Dynamo Dresden dem Ziel einen großen Schritt näherkommen. Aktuell hat Union sechs Punkte Vorsprung auf den dritten Tabellenplatz, der in die Aufstiegs-Relegation führt.

Union fühlt sich gut gerüstet für eine höherklassige Zukunft. „Wir haben für den Fall des Aufstiegs 19 Spieler unter Vertrag, die alle zu 100 Prozent das Zeug für die Zweite Liga haben“, sagt Sportdirektor Christian Beeck. Aber es gibt auch Warnsignale. Von den vier Aufsteigern des Vorjahres aus der damals zweigleisigen Regionalliga stecken in dieser Saison drei (Ahlen, FSV Frankfurt und Ingolstadt) schon wieder in Abstiegsgefahr. Möglich, dass sich die Leistungsdiskrepanz zwischen den beiden Ligen inzwischen dadurch angeglichen hat, dass die Dritte Liga seit Saisonbeginn durch ihre Eingleisigkeit höhere Anforderungen an die Klubs stellt. Doch Beeck warnt: „Die Zweite Liga ist und bleibt eine sehr enge Liga. Und jeder Aufsteiger muss erstmal einen Gewöhnungsprozess vollziehen.“

Die Union-Spieler sind gefordert. „Sie müssen zulegen in vielen Bereichen: beim Durchsetzungsvermögen und bei der Zweikampfstärke, auch die technisch-taktische Disziplin müssen sie noch besser umsetzen“, sagt Beeck. Finanziell sieht der Verein für den Fall des Aufstiegs keine Probleme. „Wir gehen davon aus, dass wir die Lizenz bekommen, weil wir die wirtschaftlichen Voraussetzungen alle erfüllen“, stellt Geschäftsführer Oskar Kosche fest. Die Eckdaten des Lizenzierungsantrags hält der Verein unter Verschluss. „Es könnte ja immer noch Korrekturen geben“, sagt Kosche. Es gibt Schätzungen, wonach der Verein mit einem Etat von 9,5 Millionen Euro in die Zweite Bundesliga einsteigen würde. Viel ist das nicht, aber Geld ist nun mal nicht das alleinige Kriterium für sportlichen Erfolg: Ein Klub wie Hansa Rostock zum Beispiel kämpft mit einem 17-Millionen-Etat in der Zweiten Liga aktuell gegen den Abstieg.

Sollte auch der 1. FC Union in solche Problemzonen geraten, wäre wohl noch Geld übrig, um sich zu verstärken, aber – wie Christian Beeck sagt – „da kommen dann wirklich nur Spieler infrage, die in unseren Kreislauf passen, sportlich und menschlich“. Karsten Doneck

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