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Sport: Unser aller Clásico

Es gibt Spiele, die kann man gar nicht oft genug sehen. Man denke nur an den 5:0-Sieg des FC Barcelona über Real Madrid im November, Fußballkunst in höchster Vollendung.

Es gibt Spiele, die kann man gar nicht oft genug sehen. Man denke nur an den 5:0-Sieg des FC Barcelona über Real Madrid im November, Fußballkunst in höchster Vollendung. Aber gleich vier „Clásicos“ in 17 Tagen? Danach sieht es wohl aus, denn Madrid und Barcelona werden Ende April nicht nur das Liga-Rückspiel und das spanische Pokalfinale bestreiten, sondern fast sicher auch das Halbfinale der Champions League.

In den vergangenen Jahren sind nationale Duelle auf höchster internationaler Ebene fast zur Dauereinrichtung geworden. Die englischen und spanischen Spitzenteams sind eben dominant in Europa, in den 70er und frühen 80er Jahren waren es die deutschen Mannschaften, die im Europapokal Bundesliga spielten.

Lange wurden solche Inlandsvergleiche im Ausland als wenig attraktiv empfunden; ein portugiesisches Halbfinale in der unattraktiven Europa League würde auch heute noch herzlich wenige Fans interessieren. Im Wettbewerb der Besten ist dies längst anders, auch dank des unglaublichen Marketingsogs der Champions League. Zehnjährige weltweit können die Aufstellungen der Topteams auswendig runterbeten. Nicht nur in Ländern ohne eigenen Spitzenfußball, sondern auch die computerspielende Jugend in Deutschland.

Der Clásico erreicht dabei aber noch eine ganz andere Ebene. Barcelona und Madrid haben ihre nationale Rivalität längst nach Europa exportiert, überall laufen Gefühlskatalanen und Erfolgsrealisten herum. Daher können wir uns auf die Duelle freuen, denn es ist mittlerweile unser aller Clásico. Die Frage ist nur: Sind Sie Katalane oder Madrilene?

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