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Sport: Unverwechselbar Union

Der Zweitligist erreicht daheim nur ein 0:0 gegen Unterhaching

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin . Der Chef war unzufrieden. Und er machte aus seiner Meinung keinen Hehl. Nichts, aber auch rein gar nichts konnte Jürgen Schlebrowski, der Präsident des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union, dem 0:0 gegen die SpVgg. Unterhaching abgewinnen. „Wir hätten die vom Platz fegen müssen – normalerweise. Das Spiel war eine einzige Katastrophe heute“, schimpfte Schlebrowski unverblümt. Unions Mannschaftskapitän Steffen Baumgart teilte diese Meinung. „Beide Mannschaften haben einen Grottenkick geliefert, das Spiel wird bestimmt nicht in die Annalen eingehen.“ Grund des Unmuts: Statt mit einem Sieg in der Tabelle auf Rang elf vorzupreschen, findet sich die Mannschaft auf Platz 16 wieder.

Gegen Unterhaching fügten sich die Vorteile für Union zu einem ganzen Bündel zusammen. Schon kurz nach Beginn schied bei den Gästen Francisco Copado, als Torjäger gefürchtet, mit einer Sprunggelenksverletzung aus. Keine Viertelstunde später räumte Stefan Brasas wegen einer Leistenzerrung seinen Platz zwischen Unterhachings Pfosten, ihn ersetzte der dritte Torwart der Spielvereinigung, der 21-jährige Marcus Stolzenberg, der vom SC Charlottenburg nach Bayern gewechselt war. Die etatmäßige Nummer 1, Philipp Heerwagen, laboriert an einem Fingerbruch. Zudem hatte Union Glück, dass Abwehrspieler Jan Sandmann für das die Verletzung verursachende grobe Foul an Copado keine Rote Karte, sondern nur Gelb sah.

Doch Union konnte diese ganzen Vorteile nicht nutzen. Einfallslos und planlos wurde der Ball nach vorne getrieben. Hachings Torwart Stolzenberg bekam kaum mal Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Und als Baumgart Mitte der zweiten Halbzeit dann doch einmal im Strafraum des Gegners freistand, setzte er den Ball ans Außennetz.

Zumindest Abwehrchef Ivan Kozak wollte die Kritik an Unions mäßiger Vorstellung nicht gelten lassen. „Wer hätte denn vor Beginn der Rückrunde gedacht, dass wir jetzt 28 Punkte haben?“, fragte er und konterte alle Kritik: „Wir sind doch nicht Real Madrid.“ Derlei Verwechselungsgefahr bestand angesichts der Leistung gegen Unterhaching nun wahrlich nicht.

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