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Zwischen den Fanszenen von Dynamo Dresden und St. Pauli herrscht nicht gerade ein freundliches Verhältnis.

© Robert Michael/dpa

Update

„Verabscheuungswürdige Vorkommnisse“: Dynamo Dresden entschuldigt sich bei St. Pauli

Im Stadion sollen zwei Ordner rechtsextreme Botschaften zur Schau gestellt haben. Die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen.

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat am Sonntag auf „verabscheuungswürdige Vorkommnisse“ beim Ligaduell gegen den FC St. Pauli reagiert. Dafür habe Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born „persönlich direkt nach dem Spiel beim Präsidenten Oke Göttlich um Entschuldigung gebeten“, hieß es am Sonntag in einer Stellungnahme der Sachsen.

Vor allem das Verhalten von zwei Ordnern im Rudolf-Harbig-Stadion sorgte am Samstag (3:3) für Entsetzen. Wegen der Verwendung von verfassungswidrigen Symbolen ist gegen sie Strafanzeige gestellt worden. Die Polizei habe die Ermittlungen bereits aufgenommen, teilte ein Klubsprecher mit. Vor Beginn des Spiels gegen St. Pauli hatten sich zwei Ordner einer Anweisung des Leiters des Sicherheitsdienstes widersetzt und waren freigestellt worden. Daraufhin hatten die beiden Männer T-Shirts unter ihrer Dienstkleidung zur Schau gestellt, auf denen die Worte „3. Division für Sicherheit des deutschen Volkes“ sowie ein an das Symbol einer SS-Division erinnernder Totenkopf gedruckt waren.

„Wir sind fassungslos darüber, weil diese beiden Personen unseren Verein schwer beschädigt haben. Diese beiden Ordner werden nie mehr direkt oder indirekt bei Veranstaltungen der SG Dynamo Dresden eingesetzt werden. Wir prüfen zudem weitere juristische Schritte“, hatte Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born erklärt.

Zudem gab es erneut Spruchbänder mit teils unhaltbaren Aufschriften. Dynamo kündigte „eine vorbehaltlos kritische Auseinandersetzung im Hinblick auf die frauenfeindlichen und menschenverachtenden Spruchbänder“ an. „Kunst- und Meinungsfreiheit gelten grundsätzlich für alle Menschen, auch in einem Fußballstadion“, sagte Born, „aber wir sprechen auch hier unmissverständlich aus, dass einmal mehr im Zusammenhang mit einer Begegnung mit dem FC St. Pauli verschiedene Dinge im Zuschauerbereich unserer Anhänger vorgefallen sind, die wir zutiefst verurteilen und so nicht akzeptieren werden, weil sie menschenverachtend sind, gegen unser Leitbild und die Fancharta verstoßen sowie die Werte unserer Sportgemeinschaft mit Füßen treten.“

Schon bei früheren Duellen der Rivalen hatte es so etwas gegeben. Im Februar 2017 hatten Fans des FC St. Pauli ein Spruchband mit der Aufschrift „Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt - gegen den doitschen Opfermythos“ hochgehalten. Damals hatte es eine Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund gegeben. Im Dezember 2018 fielen dagegen Dresdner Anhänger durch frauenfeindliche Banner auf. (dpa)

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