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Jerome Boateng hat Probleme mit der Justiz.

© Marius Becker/dpa

Update

Verdacht auf Körperverletzung: Staatsanwaltschaft München klagt Jerome Boateng an

Die Behörden werfen dem Fußballer Jerome Boateng vor, gegen seine Ex-Lebensgefährtin gewalttätig geworden zu sein. Nun droht ihm ein Prozess.

Die Staatsanwaltschaft München I will gegen den früheren Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung an seiner ehemaligen Lebensgefährtin Anklage erheben. Der Fall liege beim Amtsgericht München, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Nach Angaben eines Sprechers des Amtsgerichts München vom Mittwoch hat der zuständige Richter noch nicht über eine Zulassung der Anklage entschieden.

In solch einem öffentlichkeitswirksamen Fall wolle der Richter noch gründlichere Aufklärung betreiben. Die Nebenklage der Geschädigten sei allerdings zugelassen. Eine Stellungnahme von Boateng lag der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht vor. Zuerst hatten WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

Die Anklage gegen den 31 Jahre alten Abwehrspieler vom FC Bayern sei bereits im Februar beim Amtsgericht München erhoben worden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft weiter. In einem zweiten Fall ebenfalls wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen dieselbe Geschädigte ermittelt die Polizei nach Behördenangaben noch. WDR und „Süddeutsche Zeitung“ hatten geschrieben, dass die Anwaltskanzlei, die Boateng vertrete, erklärt habe, dass es um einen privaten Sachverhalt gehe, der im Wesentlichen auf unbewiesenen Behauptungen Dritter beruhe.

Boatengs Anwaltskanzlei erklärte dem Bericht zufolge, bei den Vorwürfen gehe es um einen privaten Sachverhalt, der im Wesentlichen auf unbewiesenen Behauptungen Dritter beruhe. Boateng und seine ehemalige Partnerin waren zehn Jahre lang zusammen und haben zwei gemeinsame Kinder.

Der 31 Jahre alte Berliner spielt seit 2011 beim FC Bayern und besitzt noch einen Vertrag bis 2021. Dennoch legte ihm Präsident Uli Hoeneß im Frühsommer einen Wechsel nahe. Trotz weit fortgeschrittener Verhandlungen mit Juventus Turin kam ein Transfer am Montag kurz vor dem Ende der Wechselfrist allerdings nicht zustande. In den bisherigen drei Bundesliga-Spielen dieser Saison kam Boateng nicht zum Einsatz, nur beim 0:2 gegen Borussia Dortmund im Supercup durfte er 90 Minuten spielen. Mit Lucas Hernandez und Benjamin Pavard haben die Bayern im Sommer zwei französische Weltmeister für insgesamt mehr als 100 Millionen Euro verpflichtet, die beide auf Boatengs Position in der Innenverteidigung spielen können.

In München wird der Weltmeister von 2014 seit einiger Zeit kritisch gesehen. In den vergangenen Jahren warfen die Bayern-Verantwortlichen ihm teilweise einen unprofessionellen Lebensstil vor. Beim Finalsieg der Münchner im DFB-Pokal im Mai feierte Boateng nicht mit seinen Mitspielern, Hoeneß bezeichnete ihn daraufhin als „Fremdkörper“. Zudem störten sich Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an seinen vielen fußballfremden Projekten, etwa seinem Magazin „Boa“. (dpa)

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