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Sport: Verlorene Verlierer

Es gibt viele taktische Maßnahmen, um einen Wettbewerb zu gewinnen. Die meisten sind durchaus nachahmenswert.

Es gibt viele taktische Maßnahmen, um einen Wettbewerb zu gewinnen. Die meisten sind durchaus nachahmenswert. Aber verlieren, um zu gewinnen, das geht nicht. Deshalb sind die acht Badmintonspielerinnen aus China und Südkorea zu Recht aus dem Wettbewerb ausgeschlossen worden.

Sie haben vor allem gegen den Geist der Regeln verstoßen, und wenn Olympia in London den Anspruch erhebt, Sportsgeist wieder ernst zu nehmen, blieb auch keine andere Wahl als der Ausschluss. Es wird immer wieder Niederlagen geben, die durch Simulation zustande kommen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, wenn nicht im selben Wettbewerb, dann aufgrund irgendeines Punktesystems für den nächsten, weil man etwa keine Weltranglistenpunkte verlieren möchte oder Ähnliches. Wenn aber die Niederlage so offensichtlich erzwungen wird wie in diesem Fall in London, sollte auch die Sanktion erfolgen.

Auf der Dopingliste stehen auch nicht nur Mittel, die die Leistung steigern. Alkohol etwa mag beim Schießen für die ruhige Hand hilfreich sein, ist aber in anderen Disziplinen auch deshalb verboten, weil es respektlos ist, sich beschwipst vor seinen Gegner zu stellen. Respektlos war es auch gegenüber dem Publikum, die Federbälle absichtlich ins Netz zu schlagen, ob die Zuschauer nun 80 Pfund bezahlt haben oder nur zehn Pence.

Die Verbände sollten aber weitere Konsequenzen aus diesem Fall ziehen und das Regelwerk so ändern, dass solche taktischen Niederlagen ausgeschlossen sind, durch ein einfaches oder doppeltes K.-o.-System. Man muss Profisportler nicht unnötig in Versuchung führen.

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