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In der Champions League schon weit gekommen: Benficas Trainer Roger Schmidt.

© Imago/NurPhoto/Pedro Fiuza

Vertrag in Lissabon bis 2026: Trainer Roger Schmidt will mit Benfica „Titel holen“

Roger Schmidt und Benfica Lissabon dehnen ihre Zusammenarbeit langfristig aus. Dass das so schnell geht, überrascht auch den ehemaligen Bundesliga-Trainer.

Von Nils Bastek, dpa

Benfica Lissabon glaubt dank einer deutlichen Anhebung der Ausstiegsklausel an einen langfristigen Verbleib von Trainer Roger Schmidt. Wie das Fachmagazin „A Bola“ am Samstag berichtet, wurde die Klausel in Schmidts neuem Vertrag auf 30 Millionen Euro angehoben. Zuvor hätte ein interessierter Klub den ehemaligen Bundesliga-Coach im kommenden Sommer bereits für zehn Millionen Euro verpflichten können.

Schmidt hatte seinen Vertrag beim portugiesischen Fußball-Rekordmeister am Freitagabend langfristig bis zum 30. Juni 2026 verlängert.

„Um ehrlich zu sein, hätte ich am Anfang nicht gedacht, so früh einen neuen Vertrag zu unterschreiben“, sagte der 56-Jährige. „Aber ich habe das mit hundertprozentiger Überzeugung getan. Ich fühle mich am richtigen Ort und bin sehr froh darüber, dass Benfica an mich glaubt.“ Er habe in Lissabon eine ausgezeichnete Mannschaft. „Wir hoffen, dass wir weiter guten Fußball spielen werden. Wir wollen Titel holen, und das ist eine große Motivation für mich.“ Sein ursprünglicher Vertrag wäre im Sommer 2024 ausgelaufen.

Ich bin sehr froh darüber, dass Benfica an mich glaubt.

Roger Schmidt, Trainer von Benfica Lissabon

Schmidt ist in der Bundesliga besonders noch aus seiner fast dreijährigen Amtszeit bei Bayer Leverkusen bekannt, zuvor war er schon beim SC Paderborn und RB Salzburg als höherklassiger Trainer beschäftigt. Am 5. März 2017, einen Tag nach einem 2:6 bei Borussia in Dortmund, war Schmidt bei Bayer entlassen worden.

Leverkusen begründete die Freistellung damals als unumgänglich sowie nötig, um selbst gesetzte Ziele nicht zu verfehlen. Geschäftsführer Michael Schade hob in diesem Rahmen Schmidts guten Umgang mit jungen Spielern sowie deren Entwicklung unter ihm hervor.

Schmidt war in der Bundesliga durchaus eine schillernde Figur und nicht unumstritten. Am 21. Februar 2016 wurde Schmidt während des Bundesliga-Heimspiels gegen Dortmund von Schiedsrichter Felix Zwayer aus dem Innenraum des Stadions verwiesen.

Schmidt hatte nach einer umstrittenen Freistoßentscheidung, die zum Dortmunder Siegtreffer geführt hatte, beim vierten Offiziellen reklamiert. Er weigerte sich jedoch, den Innenraum des Stadions zu verlassen, sodass der Schiedsrichter das Spiel für etwa neun Minuten unterbrach und beide Mannschaften in die Kabinen schickte.

Schmidt wurde wegen unsportlichen Verhaltens vom Sportgericht des DFB mit einem Innenraumverbot für fünf Bundesligaspiele, von denen zwei bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt wurden, und einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro belegt.

Noch im Juni 2017 unterschrieb Schmidt einen Vertrag beim chinesischen Erstligisten Beijing Guoan. Er gewann mit der Mannschaft aus Peking den chinesischen Pokal 2018. Ende Juli 2019 wurde er aber auch dort vorzeitig entlassen. Seit der Saison 2020/21 war Schmidt Cheftrainer der PSV Eindhoven. Der entsprechende Vertrag wurde am 11. März 2020 abgeschlossen und lief über zwei Jahre.

Im Mai 2022 unterschrieb Schmidt dann einen Vertag in Lissabon. Benfica hatte sich bereits seit längerer Zeit um eine langfristige Ausdehnung der Zusammenarbeit bemüht. Neben einer Anhebung der Ausstiegsklausel ging es in den Verhandlungen vor allem um eine Erhöhung des Grundgehalts.

In der Liga führt der Traditionsklub die Tabelle mit großem Vorsprung an und steht vor dem Gewinn des ersten Meistertitels seit 2019. In der Champions League hat Schmidt mit seinem Team das Viertelfinale erreicht und trifft dort auf das italienische Topteam von Inter Mailand. Insgesamt hat Benfica Lissabon in dieser Saison erst zwei Pflichtspiele verloren.

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