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VfB - Energie 2:0: Stuttgart bleibt dran, Cottbus nicht

Und sie träumen weiter. Die Spieler des VfB Stuttgart haben nach dem 2:0 (1:0) gegen Energie Cottbus alle Chancen im Meisterschaftsrennen gewahrt. Cottbus kann sich nur noch über die Relegation retten.

Eine Ehrenrunde lang hatte Markus Babbel Zeit, den Dreiklang des Siegerjubels zu üben. Erst winkte er ins Publikum, dann klatschte er in die Hände, um sie gleich darauf zu Fäusten zu ballen. Am Ende ging dem Trainer des VfB Stuttgart der Jubel leicht von der Hand. Nicht ganz so locker wie diese Ehrenrunde hatten Babbel und seine Mannschaft die 90 Minuten zuvor absolviert: Das 2:0 (1:0) gegen Energie Cottbus war ein hartes Stück Arbeit. In der zweiten Halbzeit war Cottbus dem Ausgleich näher als Stuttgart der Entscheidung. „Es war ein unheimlich schwieriges Spiel“, sagte Babbel, „aber meine Mannschaft hat wieder Leidenschaft und Willen gezeigt. Und am Ende hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück.“

Durch dieses Glück hat sich der VfB vor dem Saisonfinale alle Chancen offen gehalten. Vor dem letzten Spiel bei Bayern München ist die Palette der möglichen Erfolge weiterhin umfangreich: Schon jetzt sind die Schwaben sicher für die Europa League qualifiziert, den Nachfolger des Uefa-Pokals. Mit einem Sieg gegen die Bayern könnte der VfB sogar noch direkt in die Champions League einziehen. Und wenn dann gleichzeitig Wolfsburg verlieren würde, wäre auch noch das drin, was laut VfB-Spieler Ludovic Magnin bis vor kurzem „wenige Personen für möglich gehalten haben“: eine Last-Minute-Meisterschaft für den VfB Stuttgart.

In der Partie gegen Cottbus sah es vor allem in der zweiten Halbzeit nicht danach aus, als würde Stuttgart sich seine Erfolgspalette so offen halten können. Zwar waren die Stuttgarter früh durch einen direkt verwandelten Freistoß von Thomas Hitzlsperger in Führung gegangen. Doch vergaßen sie danach, gute Chancen in weitere Tore umzuwandeln: Erst scheiterte Roberto Hilbert in aussichtsreicher Position an seinem Eigensinn. Dann versuchte es Hitzlsperger unmittelbar vor der Pause mit einer Kopie seines Freistoßtores. Doch diesmal landete sein Ball nicht im Cottbuser Tor sondern nur auf ihm, und so blieb es beim knappen 1:0-Vorsprung.

In die zweite Halbzeit startete Cottbus besser und erarbeitete sich gute Möglichkeiten. „Wir haben so gespielt, wie wir spielen wollten und auf unsere Konter gewartet“, sagte der Cottbuser Kapitän Timo Rost. Während die Stuttgarter nervös und verkrampft wirkten, drehten die Cottbuser auf und kamen zu genau der einen Chance, „auf die wir gelauert hatten“, wie Timo Rost sagte: Der eingewechselte Rivic passte auf Shao, doch dessen Linksschuss landete nur an der Latte.

Im direkten Gegenzug machte dann der nach Adduktorenproblemen eingewechselte Mario Gomez die letzten Cottbuser Hoffnungen zunichte: Nach einem Konter servierte der deutsche Nationalstürmer dem möglicherweise neuen deutschen Nationalstürmer Cacau den Ball so perfekt, dass der Deutsch-Brasilianer keine Probleme hatte, ihn am herausstürzenden Cottbuser Torwart Tremmel zum 2:0-Endstand vorbeizuschieben. „Es ist schade, dass wir hier keinen Punkt mitnehmen konnten“, sagte Timo Rost. Sein Trainer reagierte wortkarg auf die Niederlage. „Wir haben alles probiert“, sagte Bojan Prasnikar in der Pressekonferenz und vertiefte sich schweigend in die Spielstatistik mit der aktuellen Tabelle. Er schien sich auszurechnen, was im letzten Spiel gegen Leverkusen passieren muss, damit sein Team doch noch die Klasse hält.

Auch beim VfB Stuttgart planten sie schon das kommende Wochenende: In München werde gefeiert werden, sagte der Stuttgarter Manager Horst Heldt: „Und zwar in großem Rahmen.“ Egal wie das letzte Spiel endet.

Martin Gropp[Stuttgart]

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