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Einer zu wenig. Martin Harnik traf gegen den SC Freiburg zwar zum 2:0, vergab aber später auch noch zwei hochkarätige Chancen zur Vorentscheidung. So verpassten es die Stuttgarter, mit dem Gegner in der Tabelle gleichzuziehen.

© dpa

VfB Stuttgart - SC Freiburg 2:2: Ginczek trifft, Hlousek sieht Rot

Der VfB Stuttgart gibt beim 2:2 gegen den SC Freiburg einen scheinbar sicheren Sieg noch aus der Hand und verpasst den Sprung von den Abstiegsplätzen der Fußball-Bundesliga.

2:0 führte der VfB Stuttgart im baden- württembergischen Derby gegen den SC Freiburg schon – zum Sieg sollte das aber nicht reichen. Nach Toren von Daniel Ginczek (24.) und Martin Harnik (27.) kassierten die Schwaben durch Treffer des Freiburgers Nils Petersen (58./Foulelfmeter, 85.) noch das 2:2 und müssen nach zuvor zwei Heimsiegen in Folge weiter um den Verbleib in der Bundesliga zittern.

Dass es in der Stuttgarter Arena vor 58 000 Zuschauern nach den VfB-Treffern noch einmal spannend wurde, lag vor allem an den Schwaben selbst, die zunächst wie der sichere Sieger aussahen. Der VfB führte scheinbar komfortabel mit 2:0 und vergab nach der Pause drei Chancen. Dann handelten sich die Stuttgarter erst einen Elfmeter nach Foul von Adam Hlousek an Jonathan Schmid ein und dann musste Hlousek nach einem weiteren Vergehen gegen Schmid auch noch mit Gelb-Rot vom Platz.

Dabei hatten sich die Stuttgarter schon in den ersten 20 Minuten gequält. Sie liefen sich in einer gut organisierten Freiburger Abwehr fest und verloren in einer von harten Zweikämpfen geprägten Begegnung, zu viele Bälle. Kostic gelang nicht viel, Harnik kam oft zu spät und Ginczek bekam im gegnerischen Strafraum kaum einen Ball. Die Freiburger hatten die Partie unter Kontrolle, ohne sich allerdings selbst Chancen zu erspielen.

Daniel Ginczek erzielte seinen fünften Treffer im dritten Heimspiel für den VfB

Das änderte sich in Minute 24, als Harniks Flanke, von Julian Schuster abgefälscht, bei Ginczek landete. Der 24-Jährige erzielte anschließend seinen fünften Treffer im dritten Heimspiel in Folge. Drei Minuten später hatte Kostic sichtlich an Spiellaune gewonnen und schloss einen Sprint am Flügel mit einer Flanke auf Harnik ab. Der VfB hatte die Freiburger Verteidigung geknackt und führte 2:0. Jetzt dominierten die Gastgeber die Partie, Freiburg dagegen verlor vor der Pause die Orientierung.

Martin Harnik vergab die Entscheidung für den VfB Stuttgart

Dass die Freiburger zurück ins Spiel fanden lag vor allem an Harnik und dessen unkonzentriertem Abschluss, der in der zweiten Hälfte zwei große Chancen und die endgültige Entscheidung vergab. Nach einem ungeschickten Einsteigen von Adam Hlousek (58.) an Jonathan Schmid verwandelte Petersen den fälligen Elfmeter zum Anschlusstreffer. Die Stuttgarter reagierten überraschend panisch. Der gelb-belastete Hlousek foulte Schmid weit in der Freiburger Hälfte und musste mit Gelb-Rot vom Platz (68.). Plötzlich mussten die Stuttgarter wieder zittern – und Freiburg witterte seine Chance auf den Ausgleich. Der fiel schließlich in der 85. Minute durch Petersen. Die Freiburger ließen den Stuttgartern kaum mehr Räume für Konter. Der VfB hatte nach dem Elfmeter-Gegentor und dem Platzverweis gegen Hlousek völlig die Linie verloren.

Statt dreier wichtiger Punkte gegen den vermeintlichen Lieblingsgegner (zwölf Siege in 15 Spielen bei nur zwei Niederlagen) stand am Ende eines emotionalen Derbys ein mehr als unbefriedigendes Unentschieden, mit dem der SC Freiburg viel besser leben kann als der VfB Stuttgart. Die Freiburger Chancen stehen bei nun 30 Punkten um einiges besser als die der Stuttgarter, die erst 27 Punkte sammeln konnten und weiter kräftig zittern müssen.

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