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Angefressen. Klaus Allofs ärgert sich über Manuel Gräfe.

© dpa

VfL Wolfsburg sauer über Manuel Gräfe: Klaus Allofs: "So soll er in München auch mal pfeifen"

Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den SC Paderborn hadern die Wolfsburger mit ihrer Chancenwertung - und Schiedsrichter Manuel Gräfe. Geschäftsführer Klaus Allofs redet sich regelrecht in Rage.

Bayern-Verfolger VfL Wolfsburg hat im Kampf um die Champions-League-Ränge wichtige Punkte leichtfertig liegen gelassen und wegen seiner unglaublichen Abschlussschwäche den eigenen Hinrunden-Rekord noch nicht übertroffen. Am Sonntagabend kam der Tabellenzweite zum Abschluss des 15. Bundesliga-Spieltages gegen den lange schwachen Aufsteiger SC Paderborn trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Mit nun 30 Punkten stellten die Niedersachsen ihre Hinserien-Bestmarke aus dem Vorjahr zwar ein, allerdings vergrößerte sich der Abstand auf den souveränen Herbstmeister Bayern München auf neun Zähler.

Mit dem ersten Torschuss im Spiel nahmen die Ostwestfalen einen Punkt mit: Alban Meha (51.) verwandelte einen zweifelhaften Foulelfmeter. Überhebliche Abschlussversuche, ein überragender SC-Schlussmann Lukas Kruse und umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Manuel Gräfe verhinderten, dass der VfL vorzeitig seinen Hinrunden-Rekord übertraf. Trotz fast 90-minütiger Dauerbelagerung des SC-Strafraums reichte es für den VfL nur zu einem Eigentor von Paderborns Rafa (17.). Unter anderem ein aufreizend lässig vergebener Elfmeter von Ivan Perisic (30.) verhinderte den Sieg Wolfsburgs.

„Wir haben den Gegner beherrscht und sind an einem Klasse-Torwart gescheitert. Das gilt es zu beurteilen“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking im TV-Sender Sky und sprach von über „20 hochkarätigen Chancen“ seines Teams. Auch Geschäftsführer Klaus Allofs lobte vor allem Paderborns Kruse: „Der Torwart hat erstklassig gehalten.“ Andrerseits klagte er: „Das Tor von Bas Dost in der ersten Halbzeit war ein einwandfreier Treffer. Die Aktion gegen ihn in der zweiten Halbzeit ist ein klarer Elfer. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, er soll in München auch mal so pfeifen.“

Der VfL Wolfsburg hat jetzt sechs Punkte Vorsprung auf Rang drei

Zwei Spieltage vor Ende der ersten Saisonhälfte fehlt dem VfL noch ein Zähler, um als Tabellenzweiter hinter seinem ersten  Rückrunden-Gegner Bayern München (39) in das Jahr 2015 zu gehen. Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und der FC Augsburg (je 24) haben bereits sechs Zähler Rückstand. Schon am Mittwoch hat der VfL beim kriselnden Bayern-Altrivalen Borussia Dortmund die Gelegenheit, seine Rolle als Nummer zwei zu unterstreichen. „Die Mannschaft hat das toll gemacht. Aber wir haben noch nichts erreicht“, lobte Hecking sein Team für die bisherige Hinrunde.

Die stark in die Saison gestarteten Paderborner (18) blieben auch im fünften Spiel nacheinander ohne Sieg, haben aber als Tabellenzehnter immerhin noch vier Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz. „Das war ein glücklicher Punkt, den wir aber gern mitnehmen“, gestand SC-Coach Andre Breitenreiter.

Beim VfL schonte Trainer Hecking die noch nicht fitten und angeschlagenen Ricardo Rodriguez und Ivica Olic. Auch Joshua Guilavogui ließ er für Maximilian Arnold im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Europa League am Donnerstag in Lille auf die Bank. Von Beginn an machte der VfL Druck, Paderborn setzte auf eine Fünfer-Abwehrkette. Dennoch kam die Millionen-Truppe aus der Volkswagen-Stadt gegen den Underdog zu Chancen. Die beste vergab Perisic (30.) mit seinem schwachen Elfmeter. Olic-Ersatz Dost (33.) traf die Latte, eine Minute vor der Pause wurde sein Treffer wegen Stürmerfouls nicht anerkannt. (Hecking: „Das war ein klares Tor.“).
So musste ein Eigentor durch Rafa die VfL-Führung bringen.

Paderborns Coach Breitenreiter reagierte zur zweiten Halbzeit. Er stellte in der Deckung auf Viererkette um und brachte Stefan Kutschke. Der Ex-Wolfsburger belebte vor 26 044 Zuschauern die SC-Offensive. Dennoch fiel der Ausgleich glücklich, als Wolfsburgs Naldo Christian Strohdiek im Strafraum berührte. Naldo: „Das war eine Frechheit.“ Meha verwandelte sicher. Wolfsburg tat sich in der Folgezeit immer schwerer. Dennoch kamen sie zu besten Möglichkeiten. Dost (53.), Kevin de Bruyne (67.), Naldo (79.) und Nicklas Bendtner (90.+1) schafften es aber nicht den starken Kruse im Paderborner Tor zu überwinden. (dpa)

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