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Die deutschen Frauen sahen schon wie die sicheren Siegerinnen aus, doch die gastgebenden Serbinnen kamen noch einmal eindrucksvoll zurück und gewannen nach fünf Sätzen den EM-Titel.

© rtr

Volleyball Europameisterschaft: Deutschland verpasst EM-Titel

Der Titeltraum der deutschen Volleyball-Frauen ist denkbar knapp geplatzt. Die Auswahl von Bundestrainer Giovanni Guidetti unterlag im Finale gegen Gastgeber Serbien in einem wahren Krimi nach fünf Sätzen mit 2:3.

Die deutschen Volleyball-Frauen haben ihren unglaublichen Siegeszug nicht krönen können und den ersten EM-Titel seit fast einem Vierteljahrhundert denkbar knapp verpasst. In einem wahren Krimi unterlag die Auswahl von Bundestrainer Giovanni Guidetti am Sonntag im Endspiel im Hexenkessel der Belgrader Pionier-Halle Gastgeber Serbien unglücklich mit 2:3 (25:16, 20:25, 25:19, 20:25, 9:15). Allerdings durften sich die völlig überraschend ins Finale vorgestoßenen deutschen Frauen um Rückkehrerin Angelina Grün mit EM-Silber über das beste Abschneiden seit der deutschen Einheit freuen. „Das ist eine tolle Sache. Mehr kann man sich eigentlich gar nicht wünschen“, sagte Präsident Werner von Moltke vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV).

Sechs Tage nach ihrem 3:1-Vorrundensieg gegen den diesjährigen Dritten im Grand Prix legten die DVV-Frauen auch im Finale unter Augen von Serbiens Tennis-Star Novak Djokovic los wie die Feuerwehr. Rasch war ein Vorsprung von drei Punkten herausgespielt, auch von der großen Kulisse der 8500 Zuschauer ließen sich Grün und Co. zunächst nicht aufhalten. Beständig bauten die Schützlinge Guidettis ihren Vorsprung aus, am Ende wurde der erste Durchgang gleich mit dem ersten Satzball locker nach Hause gebracht.

Doch im zweiten Satz legten die Serbinnen, die am Samstag die Türkei in fünf Sätzen niedergerungen hatten, deutlich zu. Schnell lagen die deutschen Frauen mit vier Punkten hinten - und sofort war die Kulisse wieder da. Nun agierte der Gastgeber besser und egalisierte zum Satzausgleich. Doch die Deutschen ließen sich nicht entmutigen: Nun lief es wieder besser und es entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Am Ende reichte ein Zwischenspurt, um den dritten Satz zu holen.

Der Knackpunkt der Partie kam im vierten Satz: Kurz vor Schluss sahen die DVV-Frauen schon wie der sichere Sieger aus, doch es folgte ein totaler Blackout, in dem Serbien Punkt um Punkt sammelte. Der fünfte Durchgang war dann nur noch Formsache, der Widerstand der Deutschen war gebrochen. Mit einem 3:0 über den am Ende durch die Türkei mit Platz vier brutal entthronten Titelverteidiger Italien hatten die DVV-Frauen am Samstag den Sprung ins Endspiel perfekt gemacht. Das Team um Spielführerin Margareta Kozuch ließ dem vermeintlichen Turnierfavoriten im Halbfinale nicht den Hauch einer Chance. „Das war ein perfektes Spiel. Das war das beste Spiel meiner Mannschaft, was ich je gesehen habe“, staunte Bundestrainer Guidetti.

Zwar reichten am Finaltag gegen die Serbinnen am Ende die Kräfte am Ende nicht mehr, um den dritten EM-Titelgewinn nach den Erfolgen für die DDR 1983 und 1987 perfekt zu machen. Dennoch konnten sich die Verantwortlichen über ein nahezu perfektes EM-Turnier freuen - und als Zugabe über den Sprung zum ersten Qualifikationsturnier für Olympia im November in Japan. „Wenn wir so weitermachen, ist Olympia möglich“, sagte Guidetti. Bei dem Turnier in Japan, dass in der Zeit vom 2. bis zum 17. November stattfindet, qualifizieren sich die drei bestplatzierten Mannschaften für die Olympischen Spiele 2012 in London.

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