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Sport: Vom Fürther Wind verweht

Der 1. FC Union verliert 0:5, damit alle Aufstiegshoffnungen und den erneut verletzten Michael Parensen.

Nach dem Abpfiff lief Holger Bahra wie immer nach Spielende auf den Platz. Der Torwarttrainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union musste nach der 0:5 (0:3)-Niederlage seiner Mannschaft in der Spitzen-Begegnung bei der Spielvereinigung Greuther Fürth vor allem Jan Glinker trösten. Der Schlussmann der Berliner trug allerdings keine Schuld an der höchsten Saison-Pleite seines Teams. „Jan konnte nichts tun. Fast jeder Schuss war ein Treffer“, sagte Bahra.

Mit einem Sieg hätte Union zu den Spitzenplätzen aufschließen können, wo durch Düsseldorfs erste Niederlage beim 2:3 (0:1) gegen Paderborn neue Dynamik entstanden ist, und selbst Aufstiegsambitionen entwickeln können. Doch trotz zuvor fünf Partien ohne Niederlage ging bei den Gästen rein gar nichts. „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen. Wir konnten davon aber nichts umsetzen“, ärgerte sich Unions Außenverteidiger Patrick Kohlmann. „Wir waren von der ersten bis zur 90. Minute hoffnungslos unterlegen. Diese Niederlage tut richtig weh.“

Union-Trainer Uwe Neuhaus musste seine Startelf auf zwei Positionen verändern. Für den wegen einer Fuß-Operation ausgefallenen Christoph Menz rückte Ahmed Madouni in die Innenverteidigung. Zudem konnte Torsten Mattuschka wegen Magen-Darm-Problemen zunächst nur auf der Bank Platz nehmen. Für den Kapitän spielte Markus Karl. „Die Umstellungen dürfen wir aber nicht als Grund für die Niederlage anführen. Das ist dummes Zeug“, sagte Neuhaus.

Vor 7130 Zuschauern war nicht nur das Wetter eklig zu den Berlinern. Böiger Wind und häufiger Regen schienen den Fürthern dagegen fast nichts auszumachen. Schon nach 79 Sekunden lag der Ball im Union-Tor. Christopher Nöthe leitete mit dem 1:0 eine Drangperiode ein, der die Elf um den Berliner Ersatzkapitän Patrick Kohlmann nichts entgegen setzen konnte. Nach sieben Minuten lenkte Union-Verteidiger Ahmed Madouni eine Flanke ins eigene Netz. In der 23. Minute spielte Nöthe Glinker aus und schob mühelos zum 3:0. „Fürth hat seine Chancen brutal ausgenutzt“, klagte der Berliner Abwehrmann Christian Stuff.

Im zweiten Durchgang gab es wenig Besserung für den 1. FC Union, obwohl der geschwächte Mattuschka doch in die Partie kam. Stephan Schröck mit einem herrlichen Schlenzer in die rechte obere Ecke und Bernd Nehrig mit einem ebenso sehenswerten Außenrist-Schuss in die linke Ecke ließen die vier Tage vor ihrem DFB-Pokal-Derby beim 1. FC Nürnberg zielstrebig und gnadenlos das Tor suchenden Franken auf 5:0 davon ziehen. „Es war eine eindeutige Sache. Das Spiel hat mich enttäuscht und war in der Form nicht zu erwarten. Wir sind nur hinterher gelaufen“, meinte Union-Trainer Uwe Neuhaus.

Noch ärgerlicher war jedoch die erneute Verletzung von Pechvogel Michael Parensen. Der defensive Mittelfeldspieler wurde kurz nach der Pause durch Torsten Mattuschka ersetzt. Parensen erlitt eine Knöchelverletzung und wurde noch während der Begegnung in die Uniklinik Erlangen eingeliefert. Neuhaus: „Das ärgert mich viel mehr als die Niederlage an sich.“

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