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Wiedersehen macht Freude. In der Vorsaison erzielte Hertha-Stürmer Vedad Ibisevic die beiden Treffer zum 2:0-Heimsieg über den HSV. Das Spiel am Samstag böte also eine gute Gelegenheit für seine ersten Ligatore in dieser Saison.

© picture alliance / dpa

Vor dem Schlüsselspiel von Hertha BSC: Hamburg, meine Hoffnung

Hertha wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg. Da kommt der nächste Gegner gerade recht. Vier Gründe, warum die Berliner gegen den HSV gewinnen können.

Das hat Berlin schon lange nicht mehr erlebt. Nach nicht mal einem Drittel der Fußballsaison geht es für Hertha BSC gefühlt schon um alles. Am Samstag kommt der Hamburger SV ins Olympiastadion (15.30 Uhr). Nach sieben sieglosen Spielen für beide Teams in Folge bringt die Paarung alles mit, was ein Schicksalsspiel braucht. Bei Hertha hat nicht nur das Pokal-Aus die Mannschaft von Trainer Pal Dardai angeknockt, auch die Fans sind enttäuscht und aufgeschreckt. Gegner Hamburg hofft darauf, dass die Berliner noch verunsicherter sind als man selbst – was schwierig genug ist. „Aktuell haben sie nicht die beste Phase“, sagte Hamburgs Coach Markus Gisdol über den Gegner. „Wir wollen ihre Verunsicherung ausnutzen.“ Trotzdem spricht einiges dafür, dass der Hamburger SV jetzt gerade recht kommt für Hertha BSC.

Die Zuschauer

Der HSV wird von einer bestimmt prächtigen Fan-Schar begleitet werden, eineinhalb Zugstunden für die Distanz zwischen Hamburg und Berlin sind ein Argument. Aber auch Hertha wird Fans und Sympathisanten mobilisieren, selbst wenn derzeit nicht viel zusammenläuft beim Hauptstadtklub – oder gerade auch deshalb. Hertha rechnet mit mehr als 50 000 Zuschauern. „Wir brauchen jetzt jede Unterstützung“, sagte Trainer Pal Dardai vor dem Spiel.

Die Heimstärke war in den beiden zurückliegenden Spielzeiten bei Hertha der Gerant, nie auch nur in die Nähe der Abstiegsregion zu geraten. Und auch in dieser durchwachsenen Spielzeit holten die Berliner acht ihrer zehn Punkte im eigenen Stadion. Leider ging die Heimstärke nach dem achtbaren 2:2 gegen die Bayern Anfang Oktober dann gegen Schalke und am Mittwoch im Pokal gegen Köln verloren. Aber die Berliner werden alles unternehmen, das Heimpublikum mit Leistungsbereitschaft zurückzugewinnen.

Die Profis

Bis auf die verletzten Mathew Leckie und Vladimir Darida sind alle Stammspieler einsatzbereit. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Fabian Lustenberger, der im Pokalspiel angeschlagen ausgewechselt wurde. Dafür steht in Sebastian Langkamp ein Spieler parat, der Hoffnung macht. Am Donnerstag trainierte der Abwehrchef wieder mit. Der 29-Jährige hatte sich Anfang Oktober im Europa-League-Spiel in Östersund eine schmerzhafte Wadenzerrung zugezogen, er musste ausgewechselt werden und verpasste die Spiele gegen Bayern München, Schalke, Luhansk, Freiburg und zuletzt Köln.

Für die Startelf dürfte er lauf Dardai noch keine Option sein, es werden also wieder Niklas Stark und Karim Rekik in der Innenverteidigung beginnen. Herthas Trainer wird Langkamp dennoch in den Kader berufen, es könnte sein, dass Dardai den Defensiv-Allrounder Stark wegen des Wackelkandidaten Lustenberger nach vorn auf eine der beiden Sechser-Positionen zieht. Momentan stehen für die defensive Zentrale nur Per Skjelbred und das 18 Jahre alte Talent Arne Maier bereit. „Da ist es gerade ein bisschen eng“, sagte Dardai. Zum Glück kann Hertha aber auf Torwart Rune Jarstein zählen – der einzige Berliner Profi, der derzeit immer Normalform erreicht und doch wesentlich sicherer wirkt als der Hamburger Keeper Christian Mathenia.

Der Trainer

Keiner kennt die Hamburger so gut wie Pal Dardai. Gegen keinen anderen Ligakonkurrenten stand er als Spieler länger auf dem Feld. Ganze neunmal gewann der Ungar gegen die Norddeutschen – so oft wie gegen keinen anderen Bundesligisten. Diese Erfahrung kann Dardai jetzt als Trainer an das Team weitergeben. „Der einzige Weg ist, Hilfe zu geben“, sagt Dardai. „Wir haben genug Potenzial, wir müssen es rausholen.“ Außerdem versucht der Coach, seine Ruhe auf die Mannschaft zu übertragen. Er selbst verspüre „noch keinen Druck“. Ob es Markus Gisdol auf der anderen Seite genauso geht? Beim HSV werden sie ja doch schon mal eher nervös. Dardai jedenfalls sieht den Willen bei seinen Spielern. „Wenn ich den nicht mehr sehe, werde ich die Konsequenzen ziehen“, sagte er.

Der Lieblingsgegner

Mut schöpfen können die Berliner auch deshalb, weil der HSV in der jüngeren Vergangenheit den Berlinern immer ganz gut gelegen hat. Von allen bisherigen 37 Heimspielen konnte Hertha 24 gewinnen, davon die letzten vier am Stück, bei einem Torverhältnis von 9:0. Den letzten HSV- Erfolg im Olympiastadion gab es am 28. Januar 2012. Den einzigen Treffer für Hertha erzielte ein gewisser Pierre-Michel Lasogga – der später zum HSV wechselte und gegenwärtig in England bei Leeds United spielt. Übrigens: Wie jetzt auch kam der HSV auch in der Vorsaison nach einem achtbaren 0:1 gegen Bayern München nach Berlin. Es war im vorigen Oktober das erste Spiel unter Trainer Gisdol. Hertha gewann das Spiel durch zwei Tore von Vedad Ibisevic.

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