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Gefragter Mann. Angeblich werben Europas Topklubs um Reggie Redding.

© dpa

Vor dem zweiten Halbfinale gegen den FC Bayern: Alba Berlin: Wieder entschlossen

Flügelspieler Reggie Redding hat rechtzeitig zum Halbfinale gegen den FC Bayern zurück zu alter Form gefunden. Mit einem Auswärtssieg beim Titelverteidiger könnte Alba Berlin einen großen Schritt Richtung Finale machen.

Reggie Redding hat in diesem Sommer noch viel vor. Wenn die Saison in der Basketball-Bundesliga beendet ist, wird der 26-Jährige in seine Heimatstadt Philadelphia reisen – und fast sofort wieder Basketball spielen. Gemeinsam mit alten Mitspielern aus College-Tagen nimmt der Profi von Alba Berlin an einem großen USA-weiten Turnier teil, bei dem es um ein Preisgeld von einer Million US-Dollar geht. Das Team steht noch nicht komplett, vielleicht kommen auch gar keine zehn Spieler zusammen. Auch kein Problem, meint Redding: „Dann würde ich mit dem Turniersieg auf jeden Fall eine sechsstellige Summe verdienen.“ Bevor es in der Heimat aber um das große Geld geht, hat Redding in der Fremde noch ein anderes Ziel. „Ich will einen Meistertitel gewinnen“, sagt er. „Das würde mir unendlich viel bedeuten. Vor allen Dingen, weil wir letztes Jahr so nah dran waren.“

Am heutigen Donnerstag können Redding und seine Mitspieler einen gewaltigen Schritt in Richtung Finale machen. Alba tritt im zweiten Halbfinalspiel beim FC Bayern München an (19.30 Uhr, live bei Sport1), mit einem Sieg würden die Berliner in der „Best of five“-Serie mit 2:0 in Führung gehen. Bayern müsste danach drei Mal in Folge gewinnen, zwei Mal davon in Berlin. Der Druck liegt nach Albas 81:55-Sieg im ersten Spiel also beim Titelverteidiger. „Ihre Saison hängt von diesem Spiel ab“, glaubt Redding.

Rechtzeitig zum großen Showdown zwischen Meister und Vizemeister hat der Flügelspieler seine Form zurückgefunden. Am vergangenen Sonntag traf Redding seine ersten fünf Würfe und war am Ende – gemeinsam mit Jamel McLean – mit 14 Punkten bester Alba-Werfer. Beide US-Amerikaner waren im Viertelfinale gegen Oldenburg hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben. „Wir hatten in dieser Saison schon sehr viele emotionale Höhepunkte“, sagt Alba-Sportdirektor Mithat Demirel. „Es war klar, dass uns die mentale Frische fehlen würde. Und Reggie ist ein sensibler Mensch – da macht sich das bemerkbar.“ Gegen die Münchner allerdings habe Redding zurück zu alter Entschlossenheit gefunden. „Er hat nicht gezögert“, sagt Demirel.

Vertragsverlängerung von Redding liegt derzeit auf Eis

An anderer Stelle zögert Redding hingegen noch: Alba wollte bereits im vergangenen Sommer über einen neuen Vertrag verhandeln, die Gespräche haben beide Seiten nun auf die Zeit nach dem Saisonende vertagt. Laut Demirel liegen konkrete Angebote anderer Klubs vor, die deutlich über dem liegen, was die Berliner zahlen können. Zuletzt wurde Redding mit Maccabi Tel Aviv, Besiktas Istanbul und dem finanzstarken türkischen Team Darüssafaka in Verbindung gebracht. „Ich kann die Gerüchte nicht kontrollieren“, sagt Redding. „Ich habe nie etwas dazu gesagt, keiner der Vereine, die mich angeblich verpflichtet haben, hat sich offiziell zu mir geäußert.“ Sein Job sei es schlicht und einfach, Basketball zu spielen, „mein Agent kümmert sich um alles andere“.

Albas Geschäftsführer Marco Baldi hat bereits mehrmals vor dem „Hype“ um Spieler gewarnt – und damit auch Redding gemeint. „Ich bin ganz froh, dass die Spekulationen schon vor einiger Zeit angefangen haben und wir uns jetzt auf das Wesentliche konzentrieren können“, sagte Baldi vor dem Start der Play-offs. Auch Redding, der wochenlang mit sich zu hadern schien, kann über die Hype-Diskussion mittlerweile wieder lachen. „Ich finde es einfach lustig, dass es vor zwei Jahren, als ich aus Tübingen nach Berlin kam, hieß: Oh, Reggie Redding ist ein kleiner Spieler“, sagt er. „Jetzt, keine zwei Jahre später, heißt es: Oh, jetzt gibt es einen Riesenhype um ihn.“ Er selbst habe sich nie an den Diskussionen beteiligt, „aber die Leute haben immer was zu reden“. Sollte Reggie Redding in den letzten Wochen der Saison weiter stark spielen, wird allerdings noch viel über ihn zu reden sein.

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