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Sport: Warten auf den Absturz

Es spricht nicht für die Attraktivität des DFB-Pokals, wenn zeitgleich über einen anderen Wettbewerb, den Europapokal, diskutiert wird. Doch auch der hat Akzeptanzprobleme, zumindest teilweise.

Es spricht nicht für die Attraktivität des DFB-Pokals, wenn zeitgleich über einen anderen Wettbewerb, den Europapokal, diskutiert wird. Doch auch der hat Akzeptanzprobleme, zumindest teilweise. Dort steht die Europa League im Schatten der Champions League.

Das soll sich ändern. „Wir sind interessiert, dass die Europa League zum Fliegen kommt, auch finanziell“, sagt der Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach einer Sitzung der Europäischen Klub-Vereinigung ECA, die 214 Vereine vertritt. Ab 2015 sollen sich die Solidaritätszahlungen erhöhen, die die CL an den kleineren Europapokalbruder (derzeit 50 Millionen Euro jährlich) und an die nationalen Ligen (derzeit 6,5 Prozent der Einnahmen) leistet.

Nicht erst, seit Bayern und Dortmund in der Bundesliga enteilen, wird darüber diskutiert, dass die großen Klubs die kleinen abhängen. Vor allem die Champions League wertet durch ihre Dominanz alle anderen Klubwettbewerbe schleichend ab. Da hilft es nicht, Almosen zu verteilen. Dafür sind die Unterschiede zu groß. Juventus Turin kassierte zuletzt 65 Millionen Euro in der Champions League, Fenerbahce Istanbul war mit 11 Millionen Topverdiener in der Europa League. Der Modus muss geändert werden: keine Abstiege mehr von Champions in Europa League, letztere muss zurück zum K.-o.-Modus und braucht wieder mehr Topklubs.

Ihr Erfolgsmodell zerstören und die eigene Flughöhe drosseln wollen die Champions-Ligisten nicht. Ganz mit einer eigenen Europaliga abheben, das trauen sie sich (noch) nicht. Vielleicht warten sie, bis alle anderen abstürzen. Dann müssen die Fans zwangsläufig nur nach oben schauen.

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