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Sport: Warum haben Pokale keinen Deckel?

Adolf Kunesch, 69, hat den DFB-Pokal der Frauen erschaffen, bleibt aber stets im Hintergrund. „Von mir gibt es nur Fotos im Familienalbum“, sagt er.

Adolf Kunesch, 69, hat den DFB-Pokal der Frauen erschaffen, bleibt aber stets im Hintergrund. „Von mir gibt es nur Fotos im Familienalbum“, sagt er. Der Goldschmiedmeister lebt in Hessen.

Herr Kunesch, über den DFB-Pokal der Männer wissen wir alles – die silberne Trophäe der Frauen …

… die ist von mir.

Ist sie Ihr schönster Pokal?

Ich habe so viele Pokale gestaltet, ich finde fast alle schön. Ein Pokal muss zum Anlass passen. Ich freue mich immer, wenn die Frauen ihn hochhalten und jubeln. Der Pokal ist übrigens kleiner als bei den Männern.

Wie entstand denn der Frauen-Pokal?

Der DFB hat mich ’94 um einen Entwurf gebeten. Ich hatte Erfahrungen mit der Meisterschale, deren Erweiterungsring ich gestaltet hatte. Zehn Wochen habe ich gearbeitet, dann war er fertig.

Wie viel kostet denn eigentlich so ein Pokal bei Ihnen?

Wenn ich zehn Wochen arbeite, kostet er bestimmt mehr als 1000 Euro, mehr verrate ich Ihnen nicht.

Was darf denn ein Pokal nicht haben?

Einen Deckel. Der fällt den Sportlern nur auf den Kopf beim Hochreißen des Pokals. Und er darf kein Riesending sein wie die Viktoria…

… der Vorgängerin der Meisterschale …

… genau, da hatten die Sportler das Gefühl, ein Kind in den Händen zu halten, so groß und schwer war die. Und ein Pokal muss eine Kugel haben, damit Sportler daraus trinken oder sich gegenseitig Flüssigkeit über den Kopf kippen können. Das finden die lustig.

Sie nicht?

Ich habe mich daran gewöhnt. Für mich ist ein Pokal auch ein Kunstwerk.

Was gehört nicht in einen Pokal?

Bier. Wenn, dann bitte Champagner. Es muss ja kein teurer sein. AG

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