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Wegen Olympia: Exil-Tibeter im Hungerstreik

Sechs Exil-Tibeter in Indien sind aus Protest gegen die Olympischen Spiele in Peking und gegen die chinesische "Besatzung" ihrer Heimat seit mehr als einer Woche im Hungerstreik.

Der unbefristete Hungerstreik, bei dem die Demonstranten auch kein Wasser trinken, sei am Montag in der indischen Hauptstadt Neu Delhi in den achten Tag gegangen, sagte der Vizepräsident des Tibetischen Jugendkongresses (TYC), Dhondup Dorjee Shokda. Der Gesundheitszustand der Männer verschlechtere sich schnell. Sie hätten bislang im Schnitt jeweils elf Kilogramm Gewicht verloren.

Shokda sagte, die sechs Exil-Tibeter hätten bislang allen Bemühungen der Polizei widerstanden, sie in ein Krankenhaus zu bringen. "Wir werden den Streik fortsetzen. Wir wollen ein sofortiges Ende der brutalen Schreckenstaten und Unterdrückung in Tibet." Der TYC fordere außerdem die bedingungslose Freilassung tibetischer politischer Gefangener. Der Tibetische Jugendkongress hat zu einem internationalen Boykott der Olympischen Spiele aufgerufen. In einer Mitteilung hieß es: "Ohne Zweifel verdient es das chinesische Volk, Gastgeber der Olympischen Spiele zu sein, aber was das tibetische und chinesische Volk noch mehr verdienen, ist Freiheit." 

In Indien leben mehr als 100000 tibetische Flüchtlinge im Exil, mehr als in jedem anderen Land. Auch der Dalai Lama, der Anführer der Tibeter, lebt in Nordindien. Tibetische Flüchtlingsorganisationen protestieren seit Monaten gegen die Olympischen Spiele in China. Der Dalai Lama hat sich allerdings nicht für einen Boykott ausgesprochen. Er fordert stärkere Autonomie innerhalb Chinas für seine Heimat. (dpa)

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