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Sport: Weltstar und Tellerwäscher

Ein Mann, am Ende der Karriere. Alles hat er gewonnen, was in seinem Sport von Bedeutung ist.

Ein Mann, am Ende der Karriere. Alles hat er gewonnen, was in seinem Sport von Bedeutung ist. Und doch freut sich dieser Mann wie ein kleines Kind, als er im vergangenen Jahr zum ersten Mal den vergleichsweise geringwertigen DFB-Pokal in seinen Händen hält.

Es sind diese Momente, die den deutschen Fans vom Fußballspieler Raúl Gonzalez Blanco, kurz Raúl, in Erinnerung bleiben werden. Ein Weltstar mit dem Habitus eines Tellerwäschers. Einer ohne Allüren, der sich im hohen Sportleralter für keine noch so verregnete Trainingseinheit zu schade war. Mit seiner Persönlichkeit hat Raúl dem FC Schalke 04 mehr Sympathien eingebracht, als ihre Vier-Minuten-Meisterschaft 2001. Sein Glanz, seine Klasse, seine Tore werden fehlen. Den Fans. Der Bundesliga. Dem FC Schalke. Und doch hält sich die Trauer über seinen Abgang hinter den Kulissen in Grenzen. Trotz anderslautender Aussagen. Schalkes Verantwortliche um Manager Horst Held wussten, dass der Spanier den von ihnen offerierten Einjahresvertrag nicht annehmen wird. Insgeheim hegten sie doch Zweifel, dass Raúl seine bestechende Form noch zwei Jahre halten kann. Im Juni wird er 35 Jahre alt. Dazu kommt sein stattliches Gehalt.

Aus wirtschaftlicher Sicht mag die Trennung Sinn machen. Doch mit Geld ist dieser Raúl nicht aufzuwiegen. Sein Abschied macht traurig. Die Fans. Die Bundesliga. Und vielleicht bald auch Schalkes Management.

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