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Sport: Wenn Piraten sich selbst retten

Im Hamburger Schneegestöber hat sich ein kleines Wintermärchen zugetragen: Der FC St. Pauli rettet sich gerade selbst.

Im Hamburger Schneegestöber hat sich ein kleines Wintermärchen zugetragen: Der FC St. Pauli rettet sich gerade selbst. Mit dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals haben die Hamburger nun schon so viel Geld eingespielt, dass sie ihre Schulden von 1,8 Millionen Euro bald ganz abbezahlen können.

Das ist eine kuriose Geschichte, denn bislang war St. Pauli mit seiner Totenkopfflagge doch der Piratenklub des Fußballs. Überall haben die Hamburger ein bisschen herumgewildert, sie haben sich aushalten lassen von ihren treuen Fans, und als es ganz schlimm wurde, ließen sie sich sogar vom FC Bayern München retten. Die Münchner kamen zu einem Benefizspiel ans Millerntor.

Inzwischen sind die Piraten jedoch anständige Geschäftsleute geworden. Und das wichtigste Geschäft beherrschen sie auch wieder: Siege auf dem Fußballplatz. Es ist der erste Pokal-Halbfinaleinzug in der Geschichte des Klubs, und die Siegesserie hat eine hübsche Gemeinsamkeit: Alle Besiegten des Pokalwettbewerbs fangen mit B an: Burghausen, Bochum, Berlin und Bremen. Für Vereinspräsident Corny Littmann wird es auch im Halbfinale mit B weitergehen, komme, wer wolle: „Bayern, Bielefeld, Bankfurt.“

So seriös sie nun auch wirtschaften und in den Nachwuchs investieren – ihre Lust am Erobern haben sie nicht aufgegeben. Sie wollen ins Pokalfinale und von der Regionalliga wieder in die Bundesliga. Lust und Anständigkeit verbinden – das ist die beste Voraussetzung für St. Pauli, um mehr zu werden als ein regelmäßiges Ein-Tages-Wunder des Fußballs.

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