zum Hauptinhalt
Der alte und der neue Kapitän. Niklas Moisander übernimmt die Binde von Max Kruse.

© Carmen Jaspersen/dpa

Werder Bremen in der Bundesliga-Vorschau: Hinterm Horizont geht’s weiter

Auch nach dem Abgang von Max Kruse hat Werder Bremen viel vor – zur Not hilft halt ein 40-Jähriger.

Am 16. August startet die Fußball-Bundesliga in die neue Saison. In unserer Serie testen wir die Vereine. Heute Teil 11:  Werder Bremen.

Was hat sich verbessert?

Fast alles. Bei Werder Bremen ist nach unruhigen Jahren dank Trainer Florian Kohfeldt die Konstanz zurückgekehrt, in der vergangenen Saison verpasste der Klub nur knapp die Qualifikation für die Europa League. Die Abwehr um den neuen Kapitän Niklas Moisander steht vor Torwart Jiri Pavlenka sicher. Herausragend ist das Mittelfeld mit Maximilian Eggestein und Davy Klaassen. Im Angriff muss Werder aber Max Kruse ersetzen. Der Kapitän und Spielgestalter wechselte zu Fenerbahce Istanbul. „Ich möchte einfach meinen Horizont erweitern“, sagte Kruse. Sicher ist: In Istanbul sind die Sonnenuntergänge am Horizont schöner als in Bremen.

Wer sind die Neuen?

Das ist größtenteils noch nicht bekannt. Als einziger namhafter Neuzugang steht Niclas Füllkrug fest. Der Stürmer kam für 6,5 Millionen Euro von Absteiger Hannover 96 zurück an die Weser. Dort spielte er bereits in seiner Jugend. Trainer damals: Florian Kohfeldt. Füllkrug soll zumindest teilweise Kruse ersetzen, auch wenn er als Stoßstürmer ein anderer Spielertyp ist. Außerdem verpflichtete Werder Abwehrspieler Marco Friedl fest für 3,5 Millionen Euro vom FC Bayern München. Der 20 Jahre alte Benjamin Goller (kam von Schalke 04) ist eher als Perspektivspieler eingeplant. Für die Defensive hat Werders Sportdirektor Frank Baumann weitere Transfers angekündigt, aber will sich noch bis zum Ende der Transferperiode Zeit lassen. Ein möglicher Kandidat ist Ömer Toprak von Dortmund.

Beweglich. Bei Werder Bremen soll Neuzugang Niclas Füllkrug Max Kruse ersetzen.
Beweglich. Bei Werder Bremen soll Neuzugang Niclas Füllkrug Max Kruse ersetzen.

© Carmen Jaspersen/dpa

Wer hat das Sagen?

Der Trainer. Zwischen Florian Kohfeldt und Werder Bremen bahnt sich eine Partnerschaft an, die an die endlos wirkende Arbeitszeit von Thomas Schaaf erinnert. Kohfeldt trainiert erst seit Ende 2017 das Profiteam, aber sein Vertrag wurde vor wenigen Tagen bis 2023 verlängert. Der 36 Jahre alte Trainer gilt als eines der größten Trainertalente Deutschland – und das könnte dafür sprechen, dass es bald schon vorbei mit der Partnerschaft ist. Denn größere Klubs sollen interessiert an ihm sein.

Begehrt. Werders Trainer Florian Kohfeldt ist auch schon anderen Klubs aufgefallen.
Begehrt. Werders Trainer Florian Kohfeldt ist auch schon anderen Klubs aufgefallen.

© Carmen Jaspersen/dpa

Was erwarten die Fans?

Einen neuen Trikotsponsor. Seit 2012 tragen die Spieler das Logo des Geflügelproduzenten „Wiesenhof“ auf der Brust. Nun hat Werder den Vertrag bis 2022 verlängert. Während sich die Geschäftsführung über acht Millionen Euro pro Saison freut, ärgern sich viele Fans über die Partnerschaft. „Wiesenhof“ wird immer wieder Tierquälerei vorgeworfen. Alternativen wären sicher da, Werder hat schon für viele Sponsoren auf der Brust geworben – zum Beispiel für Banken, Bekleidungsfirmen und ein Unternehmen, das Fischkonserven herstellt.

Was ist in dieser Saison möglich?

Die Qualifikation für die Europa League sollte ohne Probleme möglich sein. Viel wird davon abhängen, wie der Abgang von Kruse aufgefangen werden kann. Und wenn es nicht laufen sollte für Werder Bremen, gibt es immer noch einen alten Bekannten, der nicht nur Werder, sondern die ganze Liga begeistert: Claudio Pizarro. Der Peruaner, der im Oktober seinen 41. Geburtstag feiern wird, hat angekündigt, erst nach dieser Saison seine Karriere zu beenden. Schon jetzt ist Pizarro der älteste Torschütze der  Bundesliga. Und wenn Kohfeldt in den letzten Minuten eines hektischen Spiels seinen Edeljoker zu sich ruft, der dann mit einem leichten Grinsen auf den Platz läuft und die Fans im Weserstadion zu neuen Lautstärkerekorden motiviert, könnte er seinen Vorsprung in der Statistik sogar noch ausbauen.

Weltmeister. Mohammed Harkous ("MoAuba") küsst nach seinem Sieg bei der "Fifa"-WM den Pokal.
Weltmeister. Mohammed Harkous ("MoAuba") küsst nach seinem Sieg bei der "Fifa"-WM den Pokal.

© Luke Walker/dpa

Und sonst?

Ist Werder schon Weltmeister – zumindest an der Konsole. Mohammed Harkous, der als „MoAuba“ für Werder Bremen „Fifa“ auf der Xbox und der Playstation spielt, gewann vor wenigen Tagen als erster Deutscher den eWorld Cup in London. Für den Sieg beim wichtigsten Turnier im eFootball gab es 250000 Dollar Preisgeld. Und es blieb nicht nur beim Geld. Die Chefs des DFB haben ihm bereits gratuliert und ihn zum Spiel der Nationalmannschaft gegen die Niederlande eingeladen. Herzlichen Glückwunsch, „MoAuba“!

Bisher erschienen: 1. FC Union BerlinHertha BSCSC Paderborn1. FC Köln, FC Augsburg, Schalke 04, SC Freiburg, 1. FSV Mainz 05,TSG Hoffenheim und Fortuna Düsseldorf.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false